Prozessauftakt in Regensburg
Tödliche Schüsse in Abensberg – mutmaßlicher Täter muss sich wegen Mordes vor Gericht verantworten

27.05.2020 | Stand 13.09.2023, 0:11 Uhr
−Foto: n/a

Diese Tat hat die Stadt Abensberg erschüttert – am 2. Oktober 2019 war ein Mann auf dem Parkplatz in der Nähe des Einkaufszentrums in der Straubinger Straße erschossen worden. Ein weiterer Mann wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert, er überlebte die Tat. Ab Montag, 8. Juni, muss sich der mutmaßliche Schütze vor Gericht verantworten.

Abensberg. Es waren Szenen wie aus einem Krimi, die sich an jenem 2. Oktober des vergangenen Jahres in Abensberg im Landkreis Kelheim abspielten. Es fielen Schüsse auf einem Parkplatz in der Straubinger Straße, die Lage war zunächst völlig unklar. „Bisherigen Erkenntnissen zufolge hat einer der beiden festgenommenen Männer auf einem Parkplatz eines Verbrauchermarktes in der Straubinger Straße mit einer Faustfeuerwaffe auf einen 39-jährigen Mann geschossen. Der Getroffene verstarb aufgrund der erlittenen Schussverletzungen noch am Tatort. Kurze Zeit später fielen in der Traubenstraße weitere Schüsse. Ein 46-jähriger Mann wurde dabei schwer verletzt“, meldete schließlich die Polizei. Zwei Männer wurden festgenommen, einer davon wieder auf freien Fuß gesetzt. Ein 42-Jähriger muss sich nun vor Gericht verantworten.

Laut Antragsschrift soll er sein späteres Opfer auf dem Parkplatz abgepasst und gezielt mit drei Schüssen getötete haben – vor den Augen des drei Jahre alten Sohnes des Opfer. Der 39-Jährige starb noch am Tatort. Auf seiner Flucht soll der Beschuldigte dann im Bereich der Traubenstraße in Abensberg auf einen weiteren Mann geschossen haben, der mit seiner Ehefrau im Auto unterwegs war. Der 46-Jährige wurde schwer verletzt und musste über eine Woche im Krankenhaus behandelt werden.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte an einer paranoiden Schizophrenie leidet und deshalb seine Einsichtsfähigkeit aufgehoben war. So soll er im Zustand der Schuldunfähigkeit gehandelt haben. Ihm werden Mord, versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die Kammer am Landgericht Regensburg muss nun entscheiden, ob der Beschuldigte in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht wird.

Der Prozess beginnt am Montag, 8. Juni, um 9 Uhr. Es sind vier weitere Verhandlungstage angesetzt.

Regensburg