Sicherheitsbericht für Regensburg
„In der viertgrößten Stadt Bayerns kann man sicher leben“

22.04.2020 | Stand 13.09.2023, 6:42 Uhr
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Normalerweise stellen die Vertreter der Regensburger Polizeiinspektionen den Sicherheitsbericht gemeinsam öffentlich vor. In Corona-Zeiten ist auch hier alles anders – die Dienststellenleiter der Polizeiinspektionen Regensburg-Süd und -Nord sowie der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg trafen sich ohne Pressevertreter.

Regensburg. „In der viertgrößten Stadt Bayerns kann man sicher leben“, heißt es in der Mitteilung der Polizei am Mittwoch, 22. April. Es sei gelungen, auch 2019 die „hervorragenden Sicherheitsbilanz“ fortzuschreiben.

Bezieht man das Aufenthaltsrecht mit ein, kam es 2019 in Regensburg zu 12.989 Straftaten, ohne Aufenthaltsrecht waren es 11.984 Straftaten. Im Jahr 2018 waren noch 12.718 Straftaten (ohne Aufenthaltsrecht) zu verzeichnen. „Somit können wir hier einen Rückgang um 5,77 Prozent oder 734 Fälle feststellen“, steht dazu im Sicherheitsbericht. Ein besonders hoher Rückgang konnte bei den Diebstählen (minus 464 Fälle) und bei den Sachbeschädigungen (minus 224 Fälle) festgestellt werden. Bei den so genannten Kontrolldelikten – also Delikten, die nahezu ausschließlich durch polizeiliche Eigeninitiative aufgedeckt werden – hat die Zahl der Feststellungen zugenommen. So gab es bei den Rauschgiftdelikten 153 mehr, bei den Urkundenfälschungen war ein Plus von 74 Fällen (54 Prozent) zu verzeichnen. Für Letztere gilt: „Der Großteil dieser Mehrung und gleichzeitig etwa die Hälfte der Gesamttaten entstanden durch die Einreichung von ge- und verfälschten Dokumenten im Zusammenhang mit der Asylthematik“, beschreibt der Sicherheitsbericht.

Bei der Aufklärungsquote gibt es Erfreuliches zu vermelden, diese stieg um 1,2 Prozentpunkte auf 64,0 Prozent. Die Häufigkeitszahl – also die Zahl der registrierten Straftaten je 100.000 Einwohner – sank auf 7.853. Im Jahr 2018 waren es noch 8.428.

Erfreulich ist auch die Entwicklung bei den Sexualdelikten und bei der Gewaltkriminalität: Entgegen dem Bayern-Trend gingen die Sexualdelikte in Regensburg deutlich zurück, hier ist mit 113 Delikten im Jahr 2019 ein Minus von 26,6 Prozent zu verzeichnen. „Besonderes Aufsehen erregen diejenigen Fälle, die in der Öffentlichkeit und gegen Kinder begangen werden“, sagt der Sicherheitsbericht. Als Beispielfall wird der sexuelle Missbrauch eines Kindes in Kumpfmühl genannt: „Durch umfangreiche Ermittlungen und die Hilfe der Presse bei der Öffentlichkeitsfahndung konnte der Täter der drei Taten ermittelt werden. Er wurde zwischenzeitlich zu fünf Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt“, so die Polizei. Bei der Gewaltkriminalität schlagen 393 Fällen 72 weniger als im Vorjahr (minus 15,5 Prozent) zu Buche. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist auf 96 Fälle gestiegen, dies bedeutet aber im Fünfjahresvergleich immer noch den zweitniedrigsten Wert.

Zusammenfassend attestiert die Polizei der Stadt Regensburg für das Jahr 2019 „eine positive Entwicklung und eine gute Sicherheitslage“. Die Bevölkerung nehme die objektive Sicherheitslage häufig aber anders wahr, „da insbesondere Delikte die im öffentlichen Raum oder im besonders geschützten privaten Bereich geschehen, durch persönliche Betroffenheit oder öffentliche Berichterstattung das Sicherheitsgefühl maßgeblich beeinträchtigen können“. In Regensburg seien dies insbesondere Fälle der Massenkriminalität, wie Diebstahl und Suchtmittelverstöße. „Die Kriminalitätslage in Regensburg ist geprägt von Rauschgift- und Beschaffungsdelikten. Ein großer Teil der Wohnungsein- und Pkw-Aufbrüche als auch der Laden- und Fahrraddiebstahlsdelikte werden zur Finanzierung der Drogensucht begangen“, so Leitender Polizeidirektor Gerhard Roider. Die Polizei setzt auf „eine Erhöhung der Sichtbarkeit und damit der Wahrnehmbarkeit der Polizei“. In der Innenstadt und im Bahnhofsumfeld werde die Präsenz erhöht, zusammen mit der Bundespolizei und in Absprache mit dem Kommunalen Ordnungsservice der Stadt Regensburg seien Präsenzstreifen unterwegs, bei nächtlichen Fußstreifen werde eine reflektierende Warnweste getragen. „Neben den bereits bewährten Segways wurden zusätzlich uniformierte Pedelecs angeschafft. Damit soll die Ansprechbarkeit der Polizeibeamten für den Bürger weiter verbessert werden“, heißt es dazu weiter.

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