Betrügerischen Fahrzeugkauf
Tacho manipuliert und TÜV gefälscht – Audi Q5 hatte 289.000 statt nur 97.000 Kilometer

13.01.2020 | Stand 03.08.2023, 21:25 Uhr
−Foto: n/a

Ermittler der Grenzpolizeigruppe Furth im Wald konnten ein betrügerisches Autogeschäft aufdecken: Statt der angegebenen 97.000 Kilometer hatte der gekaufte Audi Q5 in Wirklichkeit 289.000 Kilometer auf dem Tacho!

FURTH IM WALD Ein 35-Jähriger aus dem Landkreis Cham war über eine Internetannonce auf einen Audi Q5 aufmerksam geworden. Diesen bot ein Verkäufer aus dem Raum Frankfurt am Main zu einem Preis von 21.100 Euro an. Für den 35-Jährigen erschien dies als ein fairer Preis, da für den Wagen eine Laufleistung von lediglich 97.000 Kilometern angeben war. Der 35-Jährige traf sich deshalb Anfang Dezember 2019 auf einem Parkplatz im Raum München mit dem Verkäufer, um den Kauf abzuwickeln.

Erste Zweifel kamen auf, als der 35-Jährige den Audi bei der Zulassungsstelle am Landratsamt Cham zulassen wollte. Bei einer vorgelegten TÜV-Bescheinigung fielen den Mitarbeitern der Zulassungsstelle Unregelmäßigkeiten auf. Sie baten daher Beamte der Grenzpolizeigruppe Furth im Wald, die auf Dokumentenprüfungen spezialisiert sind, um Amtshilfe. Schnell konnten diese feststellen, dass es sich bei der vorgelegten TÜV-Bescheinigung tatsächlich um eine Totalfälschung handelt. Es folgten nun umfangreiche Ermittlungen bei der GPG Furth im Wald. Im Rahmen derer konnte aufgedeckt werden, dass der Audi Q5 im Herbst in Ostfriesland mit einem Kilometerstand von 289.000 zu einem Preis von 12.500 Euro an eine Betrügerbande verkauft wurde. Diese manipulierte den Tacho des Audis, fälschte TÜV-Berichte und das Kundendienstheft. Um ihre wahre Identität zu verschleiern, gingen die Betrüger äußerst konspirativ vor und nutzten falsche Identitäten. Der 35-Jährige aus dem Landkreis Cham erwarb den Audi Q5 dann gutgläubig von den Betrügern.

Die Ermittlungen wegen Betruges und Urkundenfälschung dauern noch an. Die Polizei rät bei Fahrzeuggeschäften zu einer gesunden Portion Misstrauen! Insbesondere bei Kfz-Verkäufen, die am Straßenrand, abseits von Autohäusern abgewickelt werden sollen, sollten Zweifel gehegt werden! „Auch wenn ein Geschäft auf den ersten Blick aufgrund günstiger Konditionen äußerst verlockend erscheint, so seien Sie misstrauisch, denn in der Regel hat niemand etwas zu verschenken“, warnt die Polizei.

Regensburg