36 Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg
Folgen des Krieges – noch 74 Jahre danach spürbar

06.11.2019 | Stand 13.09.2023, 0:52 Uhr
−Foto: n/a

Dass im Raum Regensburg immer wieder Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden werden, ist nichts Neues. Die Gründe dafür sind bekannt. Was aber kürzlich in Neutraubling passiert ist, das ist doch eher ungewöhnlich.

NEUTRAUBLING/BARBING Da war was los in Neutraubling – von Mittwoch bis Freitag, 23. bis 25. Oktober, war der Kampfmittelräumdienst quasi im Dauereinsatz. Am Mittwochabend war am St.-Michael-Platz eine 500-Kilo-Bombe gefunden worden. Ab 8 Uhr am Donnerstag wurde entschärft. Michael Weiß leistete ganze Arbeit und hatte den noch funktionsfähigen Zünder nach kurzer Zeit entfernt. „Während dieses Vorganges wurde am Donnerstag, 25. Oktober, gegen Mittag der Fund einer weiteren Fliegerbombe gemeldet. Diese befand sich an der Neutraublinger Südumgehung im Bereich ,An den Klostergründen‘“, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung, die den Titel „Bombastic City“ trug. Diese Zehn-Kilo-Splitterbombe musste vor Ort gesprengt werden. Am späten Nachmittag dann rückten die Einsatzkräfte an der Autobahn A3 im Bereich Barbing an, hier rechnete man ebenfalls mit einer Zehn-Kilo-Splitterbombe, „im Zuge der Grabungsarbeiten wurden aber dann insgesamt 13 dieser Bomben entdeckt“, so die Polizei. Alle Bomben waren noch funktionsfähig und mussten ebenfalls vor Ort gesprengt werden.

„Somit wurden an nur einem Tag in Neutraubling insgesamt 15 Bomben entschärft oder gesprengt, ein in der Historie der Stadt und der Polizeiinspektion Neutraubling bislang einmaliges Ereignis, dass hoffentlich nicht zum Normalfall wird“, so schrieb die Polizei in ihrer Pressemitteilung von Freitag, 8.15 Uhr. Um 13.15 Uhr war es dann soweit – die nächste „bombige“ Meldung erreichte die Redaktionen aus Neutraubling: Diesmal waren bei Bondensondierungen für den Neubau eines Gewerbegebietes im Bereich des Füst-Johannes-Rings neun Splitterbomben gefunden worden. Und dem nicht genug – am frühen Nachmittag gab es dann nochmals zwölf Splitterbombe.

Insgesamt 36 Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg gab es an drei Tagen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Neutraubling zu entschärfen beziehungsweise zu sprengen. Damit dürften diese Tage Ende Oktober des Jahres 2019 in die Geschichtsbücher der Stadt eingehen ...

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