Schwerpunktthema
Polizisten werden oft zu Ersthelfern – praktische Ausbildung in der Wiederbelebung immer wichtiger

13.05.2019 | Stand 28.07.2023, 13:18 Uhr
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Im Landkreis Regensburg verunglückte kürzlich eine Autofahrerin nach einem Herzinfarkt. Die am Unfallort eintreffenden Polizeibeamten führten beherzt die Reanimation, beginnend mittels Herzdruckmassage und fortführend mit einem angeforderten Automatisierten Externen Defibrillators (AED), durch. Dadurch konnte die Frau am Leben erhalten werden.

BAYERN „Häufig sind Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte ersteintreffende Hilfskräfte an Unglücksstellen und werden dort mit medizinischen Notfällen konfrontiert. Dann gilt es, bis zur Übergabe an den Rettungsdienst Erste-Hilfe-Maßnahmen zu treffen, um Leben zu retten und schwerwiegende gesundheitliche Schäden von Betroffenen abzuwenden“, erklärt der Polizeipräsident der Bayer. Bereitschaftspolizei Wolfgang Sommer.

Vor diesem Hintergrund werden alle Polizistinnen und Polizisten der Bayer. Polizei umfassend in Erste Hilfe sowie in taktischer Einsatzmedizin aus- und fortgebildet. „Bereits während der Ausbildung legen wir besonderen Wert auf die erfolgreich abgelegte Prüfung in Erste Hilfe in in Theorie und Praxis, insbesondere auch im Bereich manueller und elektrischer Reanimation“, betont der Chefausbilder, Polizeidirektor Gerd Enkling, vom Präsidium der Bayer. Bereitschaftspolizei.

Schwerpunktthema 2019: Reanimation

„Das Schwerpunktthema im Jahr 2019 für die Erste Hilfe Fortbildung bei der Bayerischen Polizei ist die Reanimation unter Verwendung eines AED“ ergänzt Dr. med. Bernhard Hoffmann, Leiter des medizinischen Dienstes der Bayerischen Polizei. Mit jeder Minute, in der keine Wiederbelebungsmaßnahmen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand unternommen werden, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen um etwa zehn Prozent. Ausschlaggebend ist insbesondere der sofortige Beginn der Herzdruckmassage sowie der frühzeitige Einsatz eines AED, um bleibende Schäden bzw. den Tod des Betroffenen zu verhindern. Mit über 100.000 Fällen pro Jahr gehört der plötzliche Herztod zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland.

Kostenfreie Informationsbroschüre

Der Ärztliche Dienst der Bayerischen Polizei erarbeitet hierzu die entsprechenden Fortbildungskonzepte und stellt die Schulungsunterlagen zur Verfügung. Zusätzlich erhalten Beamtinnen und Beamte für das Schwerpunktthema „Reanimation“ die kostenfreie Informationsbroschüre der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, welche wissenswerte Fakten und Informationen zum Thema Wiederbelebung bereithält. Trotz dieser umfangreichen Aus- und Fortbildung bei der Bayer. Polizei, können ausgebildete Polizeibematinnen und –beamte den Rettungsdienst nicht ersetzen.

Die Informationsbroschüre „Wie funktioniert Wiederbelebung“ kann kostenfrei über die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bestellt werden.

Regensburg