Jahresbilanz 2018
Gesamteinnahmen von circa 2,8 Milliarden Euro durch das Hauptzollamt Regensburg

26.03.2019 | Stand 21.07.2023, 12:16 Uhr
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Mit Gesamteinnahmen von circa 2,8 Milliarden Euro im Jahr 2018 trug das Hauptzollamt Regensburg einen Teil dazu bei, dass der Zoll als größte Einnahmeverwaltung des Bundes gilt.

REGENSBURG Haupteinnahmequellen waren im Jahr 2018 die Einfuhrumsatzsteuer mit circa einer Milliarde Euro und die Verbrauchsteuern mit circa 1,2 Milliarden Euro. Die größten Posten bei den Verbrauchsteuern stellten die Stromsteuer (circa 760 Millionen Euro) und Energiesteuer (circa 493 Millionen Euro) dar. Die eingenommene Kraftfahrzeugsteuer schlägt mit circa 400 Millionen Euro zu Buche. Bei den vier Zollämtern im Bezirk des Hauptzollamts Regensburg wurden in 2018 circa 66 Millionen Euro an Zöllen erhoben und fast 8,8 Millionen Warensendungen zollrechtlich behandelt. Während die Einfuhr mit 1,1 Millionen Sendungen nahezu gleich blieb, stiegen die Ausfuhrsendungen nochmal um 19 Prozent auf 7,7 Millionen.

Die durch die Kontrolleinheiten Verkehrswege des Hauptzollamts Regensburg sichergestellte Menge an Schmuggelzigaretten belief sich auf im Jahr 2018 auf circa vier Millionen Stück. Dabei ist besonders ein Aufgriff zu erwähnen: Die Beamten der Kontrolleinheit Verkehrswege Wernberg-Köblitz zogen circa 2,5 Millionen unversteuerte Zigaretten sowie 14 Tonnen Rauchtabak aus dem Verkehr. Der verhinderte Steuerschaden belief sich auf circa 700.000 Euro. Im Bereich Betäubungsmittel ist vor allem ein Anstieg der sichergestellten Ecstasy-Tabletten zu erkennen. „Im Vergleich zu 2017 hat sich die Menge der beschlagnahmten Ecstasy-Tabletten mit ca. 6.500 Stück fast verdreifacht. Auch die sichergestellte Menge an Kokain ist um mehr als ein Viertel auf circa 1,5 Kilogramm angestiegen. Die Bekämpfung des Drogenschmuggels stellt auch weiterhin eine äußerst wichtige Aufgabe des Zolls dar“, so die Leiterin des Hauptzollamts Regensburg, Regierungsdirektorin Margit Brandl. Außerdem beschlagnahmten die Zöllnerinnen und Zöllner circa 23.000 Stück verbotene oder gefälschte Arzneimittel.

Der durch Marken – und Produktpiraterie verursachte wirtschaftliche Schaden belief sich im Jahr 2018 auf rund 2,3 Millionen Euro. Vor allem bei den vier Zollämtern des Bezirks werden sehr häufig gefälschte Markenartikel eingezogen. Besonders aber in Hinblick auf die Produktsicherheit ist bei Bestellungen im Internet Vorsicht geboten. „Der überwiegende Teil der gefälschten Produkte gelangt über den Postweg in die EU. Zum Großteil erfüllen diese Waren aber nicht die erforderlichen Sicherheitsbestimmungen, wie zum Beispiel CE – Kennzeichen bei Elektroartikeln und können damit schnell zu gesundheitlichen Risiken führen“, so Regierungsdirektorin Brandl. In diesem Zusammenhang verweist das Hauptzollamt Regensburg auf die App „Zoll und Post“. Diese hilft, die voraussichtlichen Einfuhrabgaben zu berechnen und liefert wichtige Informationen rund um die Einfuhr im internationalen Postverkehr. „Ich empfehle deshalb: Erst informieren, statt später draufzuzahlen“, so die Leiterin des Hauptzollamts Regensburg. Die App „Zoll und Post“ ist kostenlos im Apple App Store und im Google Play Store verfügbar.

Im Bereich der Finanzkontrolle Schwarzarbeit überprüften die Zöllnerinnen und Zöllner im Jahr 2018 circa 4.000 Personen an der Arbeitsstelle und circa 1.300 Arbeitgeber. Die circa 1.300 abgeschlossenen Ermittlungsverfahren wegen Straftaten führten zu Geldstrafen in Höhe von circa 1,2 Millionen Euro, die Summe der Geldbußen belief sich 2018 auf circa 700.000 Euro. An Freiheitsstrafen wurden insgesamt 29 Jahre erwirkt. Die straf- und bußgeldrechtlich ermittelte Schadenssumme betrug in 2018 im Bezirk des Hauptzollamts Regensburg rund 9,7 Millionen Euro.

Als Besonderheit im Bezirk des Hauptzollamts Regensburg ist die Vollstreckungsstelle in Hof zu nennen. Diese Dienststelle, zuständig für den gesamten nordbayerischen Raum, vollstreckt nicht nur Forderungen der Zollverwaltung, sondern ist zum Beispiel auch im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit und der Rentenversicherung tätig. So wurden im vergangenen Jahr durch die Vollziehungsbeamten des Hauptzollamts Regensburg Forderungen in Höhe von circa 65 Millionen Euro zwangsvollstreckt.

„Auch im vergangenen Jahr haben meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder hervorragende Arbeit geleistet. Ich muss ihnen dafür ein großes Lob aussprechen und ich bin zu Recht stolz auf sie“, so Regierungsdirektorin Margit Brandl.

Die bundesweite Jahresbilanz des Zolls kann im Internet unter www.zoll.de aufgerufen werden.

Hintergrund: Die Fläche des Hauptzollamts Regensburg beläuft sich auf circa 13.000 Quadratkilometer. Neben vier Zollämtern, fünf Kontrolleinheiten Verkehrswege und vier Einheiten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit gehören die Zentrale Belegsammlung in Furth im Wald, die Agrardieselstelle Selb und die Vollstreckungs- und Verwertungsstelle Hof zum Hauptzollamt. Die beiden letztgenannten sind jeweils für den gesamten nordbayerischen Raum zuständig. Der Einzugsbereich der Kraftfahrzeugsteuer-Festsetzungsstelle erstreckt sich über die Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz sowie über die Landkreise Wunsiedel, Hof, Freising, Dachau und Erding. Insgesamt verrichten circa 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Hauptzollamt Regensburg Dienst.

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