Caritas-Fachambulanz
Hilfe für die suchtbelastete Familie

22.01.2019 | Stand 01.08.2023, 10:41 Uhr
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Eine Infoveranstaltung der Caritas-Fachambulanz für Suchtprobleme am Freitag, den 1. Februar, bietet Orientierung für Angehörige von Suchtkranken.

REGENSBURG Wie schaffe ich es, dass mein Partner oder meine Partnerin aufhört zu trinken oder Drogen zu konsumieren? Diese Frage stellen sich viele Angehörige von Suchtkranken. Doch sie führt in die falsche Richtung. „Angehörige von Suchtkranken brauchen häufig selbst professionelle Hilfe“, sagt Monika Gerhardinger, Diplom-Sozialpädagogin und Suchtberaterin an der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme in Regensburg. Denn Partner oder Verwandte von suchtkranken Menschen leiden mit.

Suchtkranke Menschen belasten durch ihre Abhängigkeit nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Familie, weiß Gerhardinger. Angehörige müssten mit den wechselnden Stimmungslagen der Betroffenen kämpfen, eigene Bedürfnisse würden in den Hintergrund gedrängt werden. Viele entwickelten körperliche oder psychische Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder gar Depression. „Sie leiden unter der Situation, schweigen aber häufig aus Scham.“ Zudem sei der Wunsch, den Betroffenen zu helfen, groß. Gerhardinger: „Angehörige sind gegenüber der Suchterkrankung ihres Partners oder ihrer Partnerin jedoch zumeist machtlos. Sie müssen sich selbst in den Blick nehmen.“

Die Caritas Fachambulanzen für Suchtprobleme im Bistum Regenburg bieten daher Hilfen speziell für Angehörige von Suchtkranken an. An allen zwölf Fachambulanzen sind kostenlose Einzelgespräche möglich, viele bieten zudem Gruppenangebote an. Ein niederschwelliges Erstangebot hat Monika Gerhardinger an der Fachambulanz Regensburg etabliert: Alle zwei Monate informiert sie Angehörige über entsprechende Hilfsangebote und gibt Tipps, wie sich Angehörige gegenüber Suchtkranken verhalten und wie sie sich abgrenzen können. Zudem erzählen Betroffene ihre Geschichte.

Die nächste Informationsveranstaltung für Angehörige von Suchtkranken ist am Freitag, 1. Februar, von 16.30 bis 18 Uhr, in der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme in Regensburg, Hemauer Straße 10c. Die Teilnahme ist kostenlos und anonym, eine Anmeldung ist nicht nötig. Weitere Informationen gibt es unter www.suchtambulanz-regensburg.de oder unter der Telefonnummer 0941/ 630 82 70.

Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken

Der Kreuzbund Regensburg bietet eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken an. Die Teilnehmer treffen sich jeden zweiten Freitag um 16.30 Uhr in den Räumen der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme Regensburg, Hemauerstraße 10c. Die Gruppe richtet sich an Angehörige von Suchtkranken, egal welcher Suchtform, ob Alkohol, Medikamente, legale oder illegale Drogen, Kauf- oder Spielsucht. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Infos und Kontakt unter der Telefonnummer 0941/ 6308270. Der Kreuzbund ist eine Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und deren Angehörige. Er ist ein Fachverband der Caritas. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.kreuzbund-regensburg.de.

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