Er sprach Bayerisch
Mann spricht kleine Kinder an – missbrauchte der Täter bereits einen zehnjährigen Schüler?

18.01.2019 | Stand 13.09.2023, 1:47 Uhr
−Foto: n/a

Kurz hintereinander hat ein bislang unbekannter Mann in Regensburg kleine Jungen angesprochen. Polizei und Öffentlichkeit sind alarmiert. Der Fall erinnert an einen Vergleichbaren vor einem Jahr, die Kripo prüft bereits, ob es derselbe Täter gewesen sein könnte. Damals war ein zehnjähriger Junge sexuell missbraucht worden.

REGENSBURG Die Angst geht um in Regensburg, vor allem bei Eltern von kleinen Kindern. Die Polizei hat sich entschieden, zwei Vorfälle öffentlich zu machen, um weitere Zeugen zu finden. Es geht um das, wovor Eltern ihre Kinder immer warnen: Ein unbekannter Mann hat kleine Jungen angesprochen. Jetzt sucht man nach dem Mann – und hat Parallelen zu einem anderen Fall gezogen.

Das ist passiert: Am Donnerstag, 11. Januar, gegen Mittag näherte sich in Kumpfmühl ein bislang unbekannter Mann einem Kind, sprach es an. Er legte nach Angaben der Polizei eine Wegstrecke mit dem Kind zurück. Erst als sich eine Radfahrerin näherte, rannte der Mann weg. Etwa zweieinhalb Stunden später kam es in der Augsburger Straße, relativ nah am ersten Tatort, zu einem ähnlichen Vorfall. Auch hier sprach der Mann ein unter zehn Jahre altes Kind an und setzte sich diesmal mit ihm auf eine Treppe. Schließlich entfernte sich der Mann von dem Kind. Beschrieben wird er als eher klein, er sprach Deutsch, vielleicht sogar mit bayerischem Dialekt. Die Täterbeschreibung erinnert an jene, die ein Zehnjähriger der Polizei vor fast genau einem Jahr geliefert hatte.

Vor einem Jahr kam es zu sexuellen Handlungen

Der Fall von damals war noch gravierender, denn da kam es tatsächlich zu einem Missbrauch. Ein zehnjähriger Junge wurde am 5. Februar 2018 mitten in der Regensburger Innenstadt von einem Mann angesprochen. Es war 17 Uhr, also noch hell an diesem Tag. Der Mann überredete den Jungen, in den nahegelegenen Stadtpark mitzukommen. Auf der Bank im Parkweiher vollzog der unbekannte Mann sexuelle Handlungen an dem Jungen. Er wurde damals als etwa 1,70 Meter groß und zwischen 30 und 40 Jahre beschrieben. Er sprach, wie der Täter jetzt aktuell, Deutsch ohne Akzent. Ist es der selbe Mann? „Die Kripo hat das auf dem Schirm“, sagt Albert Brück, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz. „Bis heute wurde zu dem Fall kein Tatverdächtiger ermittelt.“ Es könnte sich also durchaus um den gleichen Täter handeln. Schwierig macht es den Beamten, dass die Beschreibungen von Kindern stammen. Und Kindern fällt es in der Regel schwerer als Erwachsenen, genaue Beschreibungen zu liefern. Doch die Polizei hofft, diesmal Zeugen zu finden. „Die Öffentlichkeitsfahndung bringt uns vielleicht Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen“, sagt Brück. Wenn das gleichzeitig aber eine Warnung für Eltern ist, ihren Kindern nochmals zu sagen, sie dürften nicht mit Fremden mitgehen – dann sei das um so besser, schließt der Polizeisprecher.

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