Vor Gericht
Er beleidigte Polizisten als „Hurensöhne“ und stiefelte auf eine Sanitäterin ein

10.01.2019 | Stand 13.09.2023, 1:43 Uhr
−Foto: n/a

Drogenabhängiger spuckte und trat auf Polizei und Sanitäter ein – jetzt stand der Mann vor Gericht.

REGENSBURG Der Ton wird rauer gegenüber der Polizei, aber auch gegenüber Rettungskräften. An Silvester sorgte ein Übergriff auf Rotkreuz-Rettungskräfte in Mainburg für Aufsehen, als ein 29-jähriger Betrunkener mit einer Eisenstange auf die BRK-ler losging und sogar eine Autoheckscheibe zertrümmerte. Ein Fall vor der siebten Kammer des Regensburger Landgerichts wirft ein Schlaglicht auf solche Täter und ihre Taten: Ein 33-jähriger Mann muss sich derzeit unter anderem wegen vielfacher Beleidigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.

Als der junge Mann Anfang März 2018 zweimal festgenommen wurde, beleidigte er Polizisten mit Worten wie „Hurensöhne“ und anderen derben Ausdrücken. Zuvor drang er in die Wohnung eines Fremden ein und versuchte, in einer Spielhalle Geld zu erbeuten. Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft wimmelt nur so von Schimpfwörtern. Der Mann drohte den Polizisten sogar, sie „in die Luft zu sprengen“.

Als er durch seinen Drogen- und Alkoholkonsum plötzlich ohnmächtig wurde, mussten die Beamten den Notarzt rufen. Als man ihn in ein Regensburger Krankenhaus bringen wollte, bespuckte er die Polizisten und griff eine Rettungsassistentin an, indem er gegen ihren Kopf und die Kehle mit Füßen trat. Der Rettungsassistentin blieb nach Angaben der Staatsanwaltschaft sogar die Luft weg. Auch im Krankenhaus trat der Mann um sich, beleidigte Polizisten und Pflegekräfte.

Im Blut hatte der junge Mann sowohl Alkohol, als auch Bromazepam, ein Tranquilizer, das angstlösend wirkt. „Ich hatte einige Probleme, zum Beispiel eine Trennung, dann wurde ich rückfällig“, sagte der 33-Jährige vor Richterin Bettina Mielke. Eigentlich wollte er in eine Entziehungseinrichtung, doch er griff lieber zu dem Mittel. „Meine Ex- und ich hatten Stress, sie konsumierte wieder mehr Drogen, unser gemeinsames Kind kam in eine Pflegefamilie“, sagte der Mann vor Gericht. Ein Urteil steht noch aus.

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