Aggressiv und unkooperativ
Fußtritt ins Gesicht – 18-Jähriger greift zwei Polizisten an

17.10.2018 | Stand 03.08.2023, 2:31 Uhr
−Foto: n/a

Am Mittwoch, 17. Oktober, wurden Beamte der Polizeiinspektion Neutraubling kurz nach Mitternacht zu einer Sachbeschädigung im Stadtgebiet gerufen. Eine junge Frau aus Neutraubling war zusammen mit ihrem männlichen Begleiter zu Fuß in der Bayerwaldstrasse unterwegs. Dort konnten Anwohner beobachten wie der junge Mann gegen ein abgestelltes Fahrrad trat und mit einem Pfosten auf einen Stromverteilerkasten einschlug.

REGENSBURG Die verständigten Beamten konnten die beiden im Rahmen der Fahndung in der Aussiger Strasse stellen. Sie trafen auf eine 18-jährige deutsche Staatsangehörige und einen ebenfalls 18-Jährigen, syrischen Staatsangehörigen, beide aus Neutraubling. Bereits im Rahmen der Anzeigenaufnahme vor Ort präsentierte sich vor allem der 18-jährige sehr aggressiv und unkooperativ, zudem stellten die Beamten fest, dass der junge Mann offenbar alkoholisiert war. Nachdem er zwei Aufenthaltsgestattungen mit sich führte, wurde er zur Abklärung seiner Identität zur Dienststelle verbracht. Im Rahmen der weiteren Sachbearbeitung wurde der junge Mann zunehmend aggressiver und bedrohte die aufnehmenden Beamten, worauf ihm eine Gewahrsamnahme angedroht wurde. Nachdem dies keine Wirkung zeigte und der Mann begann, Schriftstücke zu zerreißen, wollten ihn zwei Beamte in den Haftraum zu bringen.

In diesem Moment begann der Mann sich heftig zu widersetzen. Im anschließenden Gerangel schlug er einem 29-jährigen Beamten mit der Faust unvermittelt ins Gesicht, ein 34-Jähriger wurde von ihm mit dem Fuß ins Gesicht getreten. Mithilfe weiterer Unterstützungskräfte konnte er schließlich gefesselt und in den Haftraum verbracht werden. Die beiden Beamten konnten ihren Dienst im Anschluss nicht mehr fortsetzen und wurden ins Krankenhaus verbracht. Dort wurden glücklicherweise keine schweren Verletzungen festgestellt, sie sind aber bis auf Weiteres nicht dienstfähig.

Bei dem 18-jährigen Syrer, der sich nach seiner Flucht aus dem Heimatland seit 2015 in Deutschland aufhält und über eine Aufenthaltsgestattung aus humanitären Gründen verfügt, wurde eine Blutentnahme durchgeführt. Er selbst wurde bei der Auseinandersetzung nicht verletzt.

Für den Chef der verletzten Beamten, Erster Polizeihauptkommissar Thomas Rölz, ist dieser Vorgang symptomatisch für die fortschreitende Respektlosigkeit gegenüber Repräsentanten der Sicherheitsorgane und der Rettungsdienste, die in weiten Teilen der Gesellschaft um sich zu greifen scheint. Er zeigt sich froh, dass die Verletzungen nicht wie anfangs befürchtet schwerer ausfielen. Er weist aber auch darauf hin, dass es neben den körperlichen Blessuren auch die psychischen Belastungen sind, die seine Beamten nach derartigen Erlebnissen verarbeiten müssen.

Es werden nun in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Regensburg neben den Ermittlungen wegen des Verdachts der Sachbeschädigung auch Ermittlungen wegen eines tätlichen Angriffs auf Polizeivollzugsbeamte und gefährlicher Körperverletzung geführt. Wie erst kürzlich durch die Bayerischen Staatsministerin des Innern und der Justiz bekannt gegeben, werden derartige Vorgänge nunmehr priorisiert bearbeitet, mit dem Ziel die Täter rasch mit den Konsequenzen ihrer strafbaren Handlungen zu konfrontieren.

Regensburg