Bayernweit einmaliges Pilotprojekt
Regensburgs Polizisten düsen nun auf Segways durch die Altstadt

05.10.2018 | Stand 13.09.2023, 0:55 Uhr
Verena Bengler
−Foto: Foto: vb

„Eine generelle Helmpflicht gibt es nicht. Bei uns bei der Polizei aber schon“, schmunzelt Kriminaloberkommissar Dietmar Winterberg vom Polizeipräsidium Oberpfalz bei der Pressekonferenz am Freitag, 5. Oktober, auf dem Neupfarrplatz in Regensburg. Während er das sagt, deutet er auf zwei nagelneue Segways im knalligen Blau der Polizei, an deren Lenker zwei Helme baumeln.

REGENSBURG Winterberg übergibt das Wort an Polizeipräsident Gerold Mahlmeister, der die neuen elektrisch betriebenen Stehroller, die nun ein ganzes Jahr lang von der Polizei in Regensburg erprobt werden, vorstellt. Schnell wird klar, dass das neue Gefährt der Polizei den Beamten nicht nur Spaß bringt, sondern vor allem auch in der Praxis wirklich hilfreich ist. Durch die Stehroller können die Beamten mit weniger Anstrengung deutlich weitere Strecken als zu Fuß zurücklegen. Im Normalfall fahren die Beamten in der Altstadt und der Fußgängerzone nur rund sechs km/h schnell. Sollten sie jemanden verfolgen müssen, können sie auf bis zu maximal 20 km/h beschleunigen. Die Stehroller haben eine Reichweite von 38 Kilometer. Auf dem Segway befinden sich die Beamten außerdem in einer um circa 20 Zentimeter erhöhten Standposition. Das sorgt bei den Polizisten für einen besseren Überblick. Außerdem sind sie so für die Bürger besser zu erkennen und auch leichter ansprechbar als zum Beispiel in einem Streifenwagen.

Der bayernweit einmalige Pilotversuch wird aktuell in Regensburg durchgeführt, da sich die Domstadt mit ihrer großen Altstadt und den vielen engen Gassen hervorragend zum Testen der Stehroller eignet. Für die Testphase der Segways ist auch das Projekt „Stark für Regensburg“, das für eine hohe Polizeipräsenz im Stadtgebiet sorgen soll, ideal. Der Verlauf des Pilotprojekts ist entscheidend dafür, ob sich das Bayerische Staatsministerium des Innern und für Integration für die bayernweite Einführung der Mobilitätshilfe entscheidet.

Am Ende der Pressekonferenz lässt es sich die Polizei natürlich nicht nehmen, die neuen Segways auf einem kleinen Parkour vorzuführen. Zwei junge Polizistinnen ziehen sich die Fahrradhelme an und steigen auf die beiden elektronischen Stehroller. Und schon geht es los: Sie düsen, mal schnell mal langsam, über den Neupfarrplatz und werden prompt von einigen Passanten auf die neuen Gefährte angesprochen. Vor allem einige Kinder schauen gespannt zu, als die beiden Beamtinnen im Slalom durch den Parkour brausen. Wenn die Segways sich nun als nützlich erweisen und den Polizisten auch noch Spaß bringen, hat sich der Einsatz der Stehroller gleich doppelt gelohnt.

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