„I am a Pilgrim with you!
Regensburger Ministranten waren bei der Sonderaudienz mit Papst Franziskus dabei

01.08.2018 | Stand 31.07.2023, 4:38 Uhr
−Foto: n/a

Die einwöchige Ministrantenwallfahrt erreichte schon am zweiten Tag ihren Höhepunkt mit der Sonderaudienz auf dem Petersplatz mit Papst Franziskus. Während des bunten Vorprogramms mit spirituellen Liedern und der Vorstellung aller beteiligten Länder durch je zwei Ministranten haben auch die Bischöfe der deutschen Bistümer auf dem Petersplatz ihren Sitzplatz eingenommen, um die Sonderaudienz gemeinsam mit den tausenden Ministranten zu verfolgen.

REGENSBURG/ROM Bischof Rudolf Voderholzer trug dabei als einziger Bischof, wie auch schon 2014, seinen Pilgerhut. Man konnte ihn somit auch noch aus der Ferne erkennen. Das kam gut an. Sophie und Lena aus dem Landkreis Cham waren ganz stolz: „Jetzt gehören wirklich alle zusammen, wenn sogar der Bischof den gleichen Hut trägt wie wir!“ „Ja, das stimmt! Echt cool!“.

Pilger aus insgesamt 18 Ländern versammelten sich auf dem Petersplatz in Rom, damit sie zur internationalen Ministrantenwallfahrt auf Papst Franziskus treffen und seine Worte live miterleben konnten die jungen Christen kamen von überall her: aus Italien, Belgien, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Österreich, Portugal, Rumänien, Ungarn, Antigua und Barbuda, Serbien, aus der Schweiz, der Slowakei, der Tschechischen Republik und der Ukraine. Die meisten Menschen auf dem Petersplatz waren jedoch aus Deutschland.

Ungefähr 60.000 Ministranten. Eine unglaubliche Anzahl. Die Begeisterung und die Freude der Pilger war deutlich zu sehen: Sie schwenkten ihre Fahnen, hielten ihre Hüte und Tücher in die Luft und jubelten Papst Franziskus laut zu, als er im Papamobil an ihnen vorbeifuhr. Sogar eine spontane zusätzliche Fahrt, in deutlich höherer Geschwindigkeit als zuvor, legte der Heilige Vater ein, als er bemerkte, dass die Jubelrufe nicht aufhören wollten.

In seiner Begrüßung dankte er den Wallfahrern, dass sie in „so großer Anzahl und ausgestattet mit so farbenfrohen Bannern“ zu ihm gekommen sind. „Gemeinsam mit Euch bin ich ein Pilger!“, verkündete er und wies auf die Vielzahl der Länder hin, die durch die jungen Christen auf dem Petersplatz vertreten waren. „Zusammen sind wir auf einer Reise mit Gott, der unser aller Friede ist!“, betonte Papst Franziskus und griff damit das Motto der Wallfahrt auf: „Suche Frieden und jage ihm nach“.

Während der Audienz traten ausgewählte Ministranten vor den Heiligen Vater. Sie durften ihm jeweils eine Frage stellen. Diese Jugendlichen kamen aus Luxemburg, Portugal, Antigua und Barbuda, Serbien und auch aus Deutschland.

Die deutsche Frage an Papst Franziskus lautete: „Heiliger Vater, viele Menschen sagen, sie brauchen Gott, Religion und Kirche nicht in ihrem Leben. Warum sollte man sich gerade für den katholischen Glauben entscheiden, was ist das wichtigste dabei? Und warum ist der Glaube für Sie so wichtig?“ Papst Franziskus gab zu verstehen, dass „Glaube essentiell“ sei und ihm selbst Leben gebe. Er griff ein metaphorisches Beispiel auf und meinte: „Der Glaube ist wie die Luft, die wir atmen. Wir denken nicht bei jedem Atemzug darüber nach, wie wichtig die Luft für uns ist. Aber wenn sie nicht da ist oder nicht rein, dann bemerken wir, wie nötig wir sie brauchen.“ Gott, so erklärte er, ist unser Schöpfer und Retter, wir können ihn lieben und unser Leben als sein Geschenk akzeptieren. Er möchte damit mit uns in Verbindung treten. Und dazu sind wir auch aufgerufen! Wir sind dazu aufgerufen, seine Familie, die Kirche, die Gemeinschaft aus Brüdern und Schwestern in Christus zu bilden. Und in dieser Kirchenfamilie nährt er uns mit seinem Wort und seinen Sakramenten.

Die Begeisterung über die Begegnung mit dem Papst bei den Ministranten war groß. Den Heiligen Vater einmal live zu sehen und zu hören – für die meisten ein einmaliges Erlebnis. Große Dankbarkeit und Freude über den einzigartigen und anstrengenden Tag überwiegen nach der Sonderaudienz am Petersplatz.

Regensburg