Sinkende Deliktzahlen
Präventionsmaßnahmen greifen – weniger Einbrüche und weniger Gewalt in Regensburg

08.05.2018 | Stand 13.09.2023, 3:13 Uhr
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Es gab viel zu tun die die Beamten der Polizeiinspektionen Nord und Süd in Regensburg. Neben zahlreichen Einsätzen im Rahmen von Bombenfunden – einmal musste sogar die JVA geräumt werden – lag die Hauptaufgabe in der Bekämpfung der Kriminalität. Und das offenbar erfolgreich: „Mit 61,4 Prozent geklärten Straftaten ohne Aufenthaltsrecht gelang 2017 die höchste Aufklärungsquote im Fünfjahresvergleich“, heißt es dazu im Sicherheitsbericht, der am Freitag, 27. April, vorgestellt worden ist.

REGENSBURG 12.808 Straftaten zählten die Inspektionen für das Jahr 2017, das sind 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf 100.000 Einwohner gerechnet, liegt die Häufigkeitszahl bei 8.617.

Große Erfolge konnte die Polizei bei der Bekämpfung der Wohnungseinbruchsdiebstähle erzielen. Hier sank die Zahl um 36,1 Prozent auf 106. Es ist erkennbar, dass gerade hier die Präventionsarbeit der Polizei nun Früchte trägt. Bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle kann man sich informieren, wie man Wohnung und Haus gut sichern kann (siehe www.wochenblatt.de). Und auch die Aufklärung über den Notruf 110 hat positive Auswirkungen, denn der aufmerksame Nachbar, der verdächtige Beobachtungen bei der Polizei meldet, ist oft der, der den entscheidenden Hinweis für die Klärung einer Tat gibt.

Auch die Diebstähle an oder aus einem Kraftfahrzeug gingen zurück: Hier mussten 2017 noch 475 Fälle bearbeitet werden. Dieser Umstand deckt sich auch mit der gefühlten Wahrheit, fast täglich muss die Polizei Pkw-Aufbrüche melden. Und doch waren es 65 Fälle weniger als im Jahr 2016. Im Oberpfälzer Vergleich sticht diese Zahl aber heraus: „Etwa ein Drittel der Diebstähle an/aus Pkw im Bereich der Oberpfalz wurden im Stadtgebiet Regensburg verübt“, teilen die Inspektionen mit.

Anstieg im Bereich der Betäubungsmittel

Weniger erfreulich ist dagegen die Entwicklung im Bereich der Betäubungsmitteldelikte. Hier stieg die Zahl der Fälle um sechs Prozent auf 866 an. Positiv gesehen spricht diese Zahl für eine „hohe Kontrolldichte“, wie die Polizei es nennt. Mehr Kontrollen bewirken bei Delikten mit hoher Dunkelziffer, wie es eben auch die Drogenkriminalität ist, einen Anstieg der Fallzahlen in der Statistik. Zum anderen aber spricht der Anstieg auch „für eine entsprechende Verfügbarkeit illegaler Drogen“ in der Domstadt. Zwölf Drogentote waren im Jahr 2017 im Stadtgebiet zu beklagen, zwei weniger als 2016. „Die Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität mit ihren Auswirkungen auf die Gesamtkriminalität wird in 2018 wiederum einen Schwerpunkt der Regensburger Polizeiarbeit darstellen. Neben der Repression ist die Polizei auch präventiv, zum Beispiel an Schulen, tätig, um frühzeitig jungen Menschen die Folgen von Suchterkrankungen näher zu bringen“, so die beiden Regensburger Inspektionen. Es gibt also auch in 2018 wieder viel zu tun für die Polizei!

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