Unfallschwerpunkte im Visier
Blitzmarathon – rund 1.900 Polizisten kontrollieren an 2.000 möglichen Messstellen

17.04.2018 | Stand 20.07.2023, 18:50 Uhr
−Foto: n/a

Vn Mittwoch, 18. April, 6 Uhr, bis Donnerstag, 19. April, 6 Uhr, werden insgesamt rund 1.900 Polizistinnen und Polizisten sowie etwa 50 Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrsüberwachung verstärkt die Geschwindigkeit an rund 2.000 möglichen Messstellen in ganz Bayern kontrollieren.

BAYERN Besonders im Visier sind Unfallschwerpunkte auf Landstraßen und Abschnitte, auf denen oft zu schnell gefahren wird. Dabei wird moderne Messtechnik zum Einsatz kommen, zum Beispiel spezielle Lasermesspistolen und hochpräzise digitale Messgeräte. Das sind die Eckdaten des sechsten Bayerischen Blitzmarathons, die heute Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in München vorgestellt hat. „Unser 24-Stunden-Blitzmarathon ist Teil des europaweiten Speedmarathons, der vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk ‚TISPOL‘ koordiniert wird“, erklärte Herrmann. Auch andere Bundesländer beteiligen sich daran. „Das besondere an der Aktion ist, dass wir alle Messstellen im Vorfeld veröffentlichen“, betonte der Minister. Jeder könne sich im Internet unter www.sichermobil.bayern.de informieren.

Auch der sechste Bayerische Blitzmarathon findet im Rahmen des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2020 ‚Bayern mobil – sicher ans Ziel‘ statt. Ziel des Programms ist, in Bayern bis zum Jahr 2020 die Zahl der Verletzten zu reduzieren und insbesondere die Zahl der Verkehrstoten auf unter 550 (2017: 608 Verkehrstote in Bayern) zu senken. „Mit unserem Blitzmarathon wollen wir alle Verkehrsteilnehmer aufrütteln, sich dauerhaft an die Geschwindigkeitslimits zu halten und im Zweifel besser den Fuß vom Gas nehmen“, beschrieb Herrmann die Zielrichtung. „Uns geht es nicht darum, möglichst viele Bußgelder einzunehmen.“ Wichtig ist dem Innenminister, die besonderen Gefahren von zu hoher Geschwindigkeit hervorzuheben. „Sofern möglich, werden deshalb unsere Polizistinnen und Polizisten die ertappten Verkehrssünder gleich nach der Messung anhalten und entsprechend aufklären“, kündigte Herrmann an. „Dadurch wollen wir einen nachhaltigeren Effekt erzielen.“ Wenn sich Verkehrsteilnehmer aus eigener Überzeugung an die Regeln hielten, wäre für die Verkehrssicherheit viel gewonnen.

Nach Herrmanns Worten wird zu hohe Geschwindigkeit immer noch oftmals als Kavaliersdelikt abgetan. „Hier ist ein Sinneswandel dringend erforderlich“, forderte der Minister. 2017 wurden auf Bayerns Straßen insgesamt 226 (2016: 215) und damit 5,1 Prozent mehr Menschen durch Geschwindigkeitsunfälle getötet, als im Vorjahr. Die Zahl der dabei Verletzten ging mit 10.112 zwar leicht zurück (2016: 10.234, minus 1,2 Prozent). Insgesamt stieg die Zahl der registrierten Geschwindigkeitsunfälle aber auf 19.060 (2016: 18.763, plus 1,6 Prozent) weiter an. „Es sind also noch viel zu viele Unbelehrbare auf unseren Straßen unterwegs“, folgerte Herrmann und appellierte an alle Fahrerinnen und Fahrer: „Seien Sie ein Vorbild im Straßenverkehr und nie zu schnell unterwegs. Denn Rasen kann Leben kosten.“

Die Ergebnisse des sechsten Bayerischen Blitzmarathons werden am 19. April gegen 14 Uhr veröffentlicht. Beim fünften Bayerischen Blitzmarathon 2017 gingen trotz großer Vorankündigung insgesamt 8.941 Geschwindigkeitssünder ins Netz.

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