Neue Erkenntnisse
„Aktenzeichen XY ungelöst“ greift Ermittlungen gegen Pflegehilfskraft wegen Mordes auf

27.03.2018 | Stand 20.07.2023, 19:23 Uhr
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Wie berichtet, werden gegen einen 36-jährigen Polen, der als Pflegehilfskraft an unterschiedlichen Orten tätig war, Ermittlungen wegen Mordes geführt. Ursächlich für dieses Ermittlungsverfahren war dabei der Tod eines 87-jährigen Rentners in Ottobrunn.

MÜNCHEN Aufgrund der durchgeführten Ermittlungen der Ermittlungsgruppe (EG) „Pen“ konnten bislang 57 Beschäftigungsadressen des Tatverdächtigen ermittelt werden. An diesen wurden auch tatsächlich Personen von ihm betreut. Die erste Betreuung datiert vom 1. Mai 2015. Allein 23 Beschäftigungsverhältnisse davon wurden erst aufgrund der Öffentlichkeitsfahndung bekannt (bei diesen wird bisher einmal wegen Verdacht des Mordes ermittelt, dreimal sind Todesfälle noch abzuklären und siebenmal gibt es Diebstahlsvorwürfe). So wurde auch bekannt, dass ein 84-jähriger Mann aus dem Landkreis Kitzingen während der dreitägigen Betreuung durch den Tatverdächtigen im Januar 2018 verstorben war, ohne dass die örtlich zuständige Polizei hiervon Kenntnis erlangte. Die Leiche wurde zwischenzeitlich exhumiert und im Institut für Rechtsmedizin München obduziert. Bei der Obduktion konnte keine natürliche Todesursache, sondern Auffälligkeiten festgestellt werden, die einen dringenden Tatverdacht begründen. Derzeit werden noch weitere rechtsmedizinische Untersuchungen durchgeführt. Durch die Ermittlungen wurde noch ein weiterer Fall eines 91-jährigen Rentners bekannt, bei dem es Anfang Juli 2017 in Esslingen während der zweitägigen Betreuung durch den Tatverdächtigen zu einem Notfalleinsatz mit anschließendem Krankenhausaufenthalt gekommen ist.

Nach aktuellem Ermittlungsstand wird somit gegen den Tatverdächtigen in zwei Fällen wegen des Verdachts des Mordes ermittelt. Bei vier weiteren Fällen verstarben Personen im engen örtlichen und zeitlichen Zusammenhang mit der Betreuung durch den Tatverdächtigen. In einem Fall erfolgte ebenfalls eine Exhumierung, die Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchungen stehen jedoch noch aus. Weitere Ermittlungen zur Aufklärung dieser Sachverhalte dauern derzeit noch an. In fünf weiteren Fällen wird gegen den Tatverdächtigen wegen Verdacht des versuchten Mordes ermittelt.

Der Beschuldigte steht zudem in Verdacht, an weiteren 15 Örtlichkeiten, an welchen er eingesetzt war, diverse Gegenstände (unter anderem Geld, Schmuck, Eheringe, Essen) entwendet zu haben.

Am Mittwoch, 28. März, wird im Rahmen der Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ im ZDF die Öffentlichkeitsfahndung entsprechend fortgesetzt.

Hier geht‘s zur Erstmeldung:

Pflegehilfskraft soll Senior (87) in München getötet haben – gibt es weitere Opfer?

Regensburg