Tag des Einbruchschutzes
Sicherungstechnik kann Einbrecher abschrecken

27.10.2017 | Stand 31.07.2023, 1:54 Uhr
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Am Sonntag, 29. Oktober, ist bundesweit der Tag des Einbruchschutzes mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen der Polizei.

BAYERN Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann lohnt es sich, in den Schutz der eigenen vier Wände vor Einbrechern zu investieren. „Wirkungsvolle Sicherungstechnik verhinderte in Bayern allein im vergangenen Jahr in knapp 2.000 Fällen einen Einbruch“, erklärte der Minister. Dabei dürfte die tatsächliche Zahl der verhinderten Einbrüche deutlich höher liegen, da der Polizei erfahrungsgemäß nicht alle Fälle gemeldet werden und sich viele Täter aufgrund der vorhandenen Sicherungstechnik erst gar nicht ans Objekt herantrauen. Beispielsweise bieten nach Herrmanns Worten spezielle Fensterverriegelungen und Türsicherungen eine günstige und wirkungsvolle Möglichkeit, sein Eigenheim zu schützen. Der Minister appellierte daher an alle Haus- und Wohnungsbesitzer, Grundstücke, Fenster und Türen so zu sichern, dass Einbrecher abgeschreckt oder zum Aufgeben gezwungen werden. „Jeder kann sich bei unseren Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen kostenlos beraten lassen, auch Zuhause“, so Herrmann. Wertvolle Tipps zur Einbruchsprävention sind auch unter www.k-einbruch.de abrufbar.

Wie Herrmann erklärte, gibt es mittlerweile umfangreiche Fördermöglichkeiten für den technischen Einbruchschutz. Die Förderung erfolgt über Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). So werden seit September 2017 bis zu 1.600 Euro Zuschuss für Maßnahmen zum Einbruchschutz in Bestandsgebäuden gewährt. Im Programm „Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss – Einbruchschutz (455-E) gibt es 20 Prozent Zuschuss für die ersten 1.000 Euro Investitionskosten sowie 10 Prozent Zuschuss für jeden weiteren investierten Euro. Von der KfW bezuschusst werden Investitionskosten von mindestens 500 Euro pro Antrag bis maximal 15.000 Euro pro Wohneinheit.

Laut Herrmann sind aber nicht nur wirksame technische Vorkehrungen gegen Einbrecher wichtig, sondern auch möglichst aufmerksame Nachbarn. Beeindruckend sei, dass 2016 in Bayern in 366 Fällen aufmerksame Nachbarn oder Zeugen einen Einbruch verhindern konnten, indem sie beispielsweise sofort die Polizei verständigt haben. 77 Täter gingen der Bayerischen Polizei 2016 dadurch ins Netz. „Bitte melden Sie verdächtige Beobachtungen sofort unter der kostenlosen Notrufnummer 110 der Polizei“, appellierte der Innenminister. „Außerdem sind Hinweise aus der Bevölkerung über verdächtige Personen für unsere Ermittler sehr hilfreich, um beispielsweise an Späher oder Hintermänner von Einbrecherbanden zu kommen.“

Nach Herrmanns Worten hat Bayern bei der Einbruchskriminalität bundesweit die besten Eckwerte vorzuweisen. So war das Einbruchsrisiko 2016 mit 58 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner wie in den Vorjahren deutschlandweit am niedrigsten. Bundesweit lag 2016 das Einbruchsrisiko mehr als dreimal so hoch (184), in Nordrhein-Westfalen sogar mehr als fünfmal so hoch (294). Besonders erfreulich ist für Herrmann, dass im ersten Halbjahr 2017 die Zahl der Wohnungseinbrüche in Bayern weiter zurückgegangen ist. So wurden im ersten Halbjahr 2017 3.617 Fälle angezeigt, 595 weniger als im Vorjahreszeitraum (minus 14,1 Prozent). „Gründe für den Rückgang sind vor allem die hohe Polizeipräsenz, unsere verstärkte Schleierfahndung, der Einsatz der Prognosesoftware“Precops“ in Ballungsräumen und auch unsere speziellen Kooperationen mit Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen zur intensiveren Einbruchsbekämpfung“, betonte Herrmann.

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