Unruhiger Freitag für die Polizei
Schlägereien und Pöbeleien beim Pockinger Bürgerfest

22.07.2018 | Stand 31.07.2023, 8:13 Uhr
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Das Bürgerfest in Pocking – ein ruhiges Fest für die Familie, für Klein und Groß? Für die Polizei verlief der Freitagabend alles andere als ruhig.

POCKING Stark betrunkene junge Leute, es wurde gepöbelt, gestänkert und gerauft. Immer wieder musste die Polizei eingreifen, weil junge Leute teilweise bereits in den frühen Abendstunden sturzbetrunken Ärger machten. 

So fiel ein Übersiedler aus Pocking bald nach Beginn des Festes mehrmals negativ auf. Der junge Mann war sehr früh deutlich betrunken. Es gab erste Ermahnungen von der Polizei. Die Ruhe herrschte nur kurze Zeit. Danach wollten Freunde den Übersiedler nach Hause bringen. Auch diese Aktion schlug offenbar fehl. Der Randalierer flippte aus und griff eine für ihn völlig fremde Frau an. Begleitet wurde die Frau von ihrem Mann. Der ließ sich den Übergriff auf seine Frau nicht gefallen und wies den besoffenen Übersiedler deutlich in seine Schranken. Eine Polizeistreife war an dem Brennpunkt und griff sofort ein. Die Auseinandersetzung war schnell beendet. Nach der Personalienfeststellung konnte sich der Ehemann um seine Frau kümmern, der Randalierer war weniger zu beruhigen. Er musste gefesselt werden und wurde schließlich zur Wache gebracht. Dabei beleidigte er die Beamten andauern massiv und auf das Übelste. Die Eltern holten später ihren Sprössling bei der Polizei ab und konnte hautnah und persönlich das schlimme Benehmen ihres Sohnes miterleben.

Denn nicht einmal die Anwesenheit von Mutter und Vater hielt den Übersiedle davon ab, die Polizisten weiter dauernd mit allen möglichen Kraftausdrücken zu beleidigen. Es stellte sich dann noch heraus, dass der Pockinger offenbar auch noch einen weiteren Besucher angegriffen hatte. Gegen den Übersiedler wird nun wegen zweifacher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt. 

Der Bereich um den Hügel in der Bürgerwiese ist ein beliebter Treffpunkt für die jungen Leute. Leider finden sich dort immer auch einige Randalierer ein. Nicht wenige waren relativ stark betrunken. Die Polizei war zwar beinahe dauernd vor Ort, das hinderte aber einige nicht daran Krawall zu machen. So wurde ein Maßkrug mutwillig auf einem Weg zertrümmert. Vielleicht sollten die Scherben ja für möglichst viele Besucher gefährlich werden. Die Polizei kontrollierte die betreffende Gruppe und erteilte einige Personen Platzverweise. Erst nach mehrfacher und deutlicher Aufforderung verließen die angesprochenen Randalierer den Platz. 

Auch die nächste Körperverletzung ereignete sich wieder im Bereich des Hügels. Ein Student aus Pocking zog sich bei einer Auseinandersetzung ein Veilchen zu. Die Polizei rückte an und der Student erstattete Anzeige. Zwei Zeugen, die die Auseinandersetzung mitbekommen haben, begleiteten den Geschädigten. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung. Allerdings fiel der geschädigte Student selbst vorher bei der Polizei mit seinem pöbelndem Verhalten auf. 

Die nächste Schlägerei gab es nach Mitternacht auf der Straße vor einer Disko. Während der Streifenfahrt fiel den Beamten ein Mann auf, der auf der Fahrbahn lag. Der Soldat aus Kirchham gab an, von mehreren Personen angegriffen worden zu sein. Er könne selbst nicht mehr aufstehen, weil sein Bein stark verletzt sei. Die Polizei verständigte deshalb einen Rettungswagen und der Soldat wurde mit Verdacht auf eine schwerere Verletzung ins Krankenhaus Rotthalmünster eingeliefert. Umstehende Personen konnten der Polizei den Namen eines Tatverdächtigen nennen. Ob der amtsbekannte Mann aus Pocking einer der Schläger war, werden die weiteren Ermittlungen zeigen.

Während der Anzeigenaufnahme hat sich ein Begleiter des Kirchhamers mächtig Ärger eingehandelt.  Der Mann – ebenfalls eine Soldat -  pöbelte fortlaufend die Beamten an. Schließlich wurde der Soldat ausfallend und beleidigte einen der Beamten mit einer obszönen Geste. Der Polizist hatte genug von dem Gehampel und notierte die Personalien des Störenfriedes. Der Soldat wird wegen Beleidigung angezeigt und seine Einheit wird über das ungebührliche Verhalten des Kameraden informiert. Makaber war zudem, dass der Soldat offenbar seinen verletzten Kameraden mit dem Handy filmte, als der am Boden lag. Das Handy wurde von der Polizei vorübergehend sichergestellt und die Aufnahmen gelöscht. 

Kaum war der Einsatz abgearbeitet, wartete auch schon das nächste Körperverletzungsdelikt auf die Polizei. In der Passauer Straße gerieten zwei Besucher aneinander. Ein Mann aus dem Raum Rotthalmünster konnte sich dann nicht mehr beherrschen und schlug zu. Opfer war ein junger Mann aus Pocking, der offenbar grundlos einen Faustschlag ins Gesicht bekam. Der Pockinger musste vom Rettungsdienst behandelt werden und kam danach ins KH Rotthalmünster. Der aggressive Schläger wurde zur Ausnüchterung nach Bad Griesbach gebracht und konnte dort seinen Rausch in der Zelle ausschlafen. 

Ein anderer Besucher ließ seine Kräfte an einem Haus aus. Bei einem Anwesen in der Hartkirchner Straße wurde eine Fensterscheibe eingeworfen. Als der Hausbesitzer nach Mitternacht nach Hause kam, musste er feststellen, dass ein Stein in seinem Wohnzimmer lag und die Fensterscheibe kaputt war. Einen Einbruch kann die Polizei ausschließen. Der Schaden dürfte sich auf mehrere hundert Euro belaufen. Die Polizei sucht Zeugen und bittet um Hinweise unter der 08531/905860.

Passau