Schulleiter des Maristengymnasiums
„Privatschulfinanzierung – ein Thema das brennt!“

16.05.2018 | Stand 28.07.2023, 11:21 Uhr
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Für den Schulleiter des Maristengymnasiums in Fürstenzell ist die Privatschulfinanzierung ein Thema, das brennt und dringend in die Hand genommen werden muss.

FÜRSTENZELL „Problem ist, dass die Privatschulfinanzierung über die vielen Jahre mittels Quersubventionierung erfolgt. Durch die mehrere Jahre extrem hohen Schülerzahlen konnte die pro Schüler gewährten Zuschüsse (circa 6.500 Euro pro Kind) zur Deckung der finanziellen Lücken im Betriebs- und Versorgungszuschuss hergenommen werden“. 

Die Materie als solche ist äußert komplex: Das Maristengymnasium Fürstenzell wirtschaftet, wie viele andere staatlich anerkannte Privatschulen, zwar solide – die Schülerzahlen, die über die Jahre einen demographisch bedingten leichten Rückgang verzeichneten, machen das Problem aber zunehmend deutlicher. Sorge bereite den Privatschulen hier unter anderem die sogenannten Versorgungsleistungen wie Beihilfezahlungen, und andere.

„Im Gegensatz zu staatlichen Schulen zahlen wir im Privatschulsektor auch für diejenigen Kollegen, die bereits im Ruhestand sind, weiterhin Beihilfe. Diese Kosten werden jedoch lediglich zu 75 Prozent vom Staat ausgeglichen“, so Feucht weiter. Vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Ruheständler weiter zunehme und die Lebenserwartung allgemein steige, sei hier mit erheblichen Finanzlücken zu rechnen. „Die Aufwendungen werden in diesem Bereich weiter anwachsen – das Finanzsystem wird auf diese Weise enorm überstrapaziert, wenn der Staat dieser Herausforderung nicht Rechnung trägt und gegensteuert.“ Für den Schulleiter sei dies nicht einfach ein „ungutes Gefühl“ oder eine Form von Benachteiligung gegenüber staatlichen Schulen, im Gegenteil: „Das ist ein akutes Problem. Wenn uns hier keine Hilfen zukommen, leidet die Schullandschaft massiv, denn zahlreiche Privatschulen können diese Mehrleistungen allein nicht mehr aufbringen. In diesem Fall helfen in der Regel die Sachaufwandsträger, deren Aufgabe dies jedoch nicht ist.“

Der Schulleiter greift damit einen Appell des Verbands der Privatschulen in Bayern in Kooperation mit dem Katholischen Schulwerk und der Evangelischen Schulstiftung auf, die sich mit einer aktuellen Kampagne für eine bessere und gerechtere Grundfinanzierung der privaten Schulen einsetzen. „Uns geht es tatsächlich darum, uns für eine vielfältige Schullandschaft einzusetzen, in der neben anderen Einrichtungen kirchlich geprägte und getragene Schulen eine wichtige Position einnehmen“, ist Feucht überzeugt. MdL Taubeneder sicherte zu, das Anliegen der Privatschulen im Landtag entsprechend zu besprechen und auch mit seinem Landtagskollegen Gerhard Waschler zu diskutieren.

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