Anstieg der Gewaltkriminalität
Sicherheitsgespräch am Landratsamt Passau

15.05.2018 | Stand 28.07.2023, 11:02 Uhr
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Am Montag, 14. Mai, überreichte Polizeipräsident Rückl beim jährlich stattfindenden Sicherheitsgespräch an Landrat Meyer den Sicherheitsbericht 2017 für den Landkreis Passau.

PASSAU Die Gesamtkriminalität, ohne Berücksichtigung der ausländerrechtlichen Verstöße, sank  im Vergleich zum Vorjahr um 394 auf 5.007 Fälle (-7,29 %). Um die Kriminalitätsbelastung vergleichbar darzustellen, wird die sogenannte Häufigkeitszahl verwendet. Diese errechnet sich aus den angezeigten Straftaten pro Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner. Für den Landkreis Passau betrug die Häufigkeitszahl für das Berichtsjahr 2.651 (2016: 2.868). Die Aufklärungsquote beträgt 68,7 % und liegt damit deutlich über dem bayerischen Durchschnitt von 64,4 %. 

Im Bereich der Gewaltkriminalität stieg die Anzahl der angezeigten Delikte um 20 auf insgesamt 188 Fälle (+11,7 %). Die Steigerung der Fallzahlen ist zum Großteil auf gestiegene Zahlen im Bereich der gefährlichen Körperverletzung auf Straßen, Wegen oder Plätzen (+14 Vorgänge) zurückzuführen. 

Ein erfreulicher Rückgang um 58 Fälle (-7,07 %) wurde bei der Straßenkriminalität registriert; 2017 waren es 762 Delikte (2016: 820). Zur Straßenkriminalität zählen alle Straftaten die im öffentlichen Raum begangen werden. 

Ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen um 181 Vorgänge (-12,62 %) auf gesamt 1.253 Delikte war im Bereich der Diebstahlskriminalität festzustellen. 

Besonders erfreulich, dem niederbayernweiten Trend entsprechend, ist der Rückgang bei den Wohnungseinbruchdiebstählen auf gesamt 52 Vorgänge; 21 Fälle weniger als im Vorjahr bedeuten einen Rückgang von 28,8 %. 

Die Rauschgiftkriminalität ist ebenfalls rückläufig,  um 11 auf insgesamt 442 Fälle. Dabei handelt es sich überwiegend um sogenannte Kontrolldelikte, d. h. es besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Fallaufkommen und den polizeilichen Kontrollerfolgen. Der Anteil der der Polizei nicht bekannt gewordenen Straftaten, das sog. Dunkelfeld, ist in diesem Deliktsbereich naturgemäß hoch. 

Im Berichtsjahr 2017 wurden im Landkreis Passau 6.133 Verkehrsunfälle polizeilich erfasst. Das bedeutet einen leichten Anstieg um 2,9 % gegenüber dem Vorjahr (5.962 Verkehrsunfälle). Bedauerlicherweise stieg die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Personen um 5 auf insgesamt 17 Verkehrstote. Gemeinsam mit den örtlichen Dienststellen prüft das Polizeipräsidium Niederbayern geeignete Maßnahmen, um die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle zu verringern. 

Bei den Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss war ein leichter Anstieg um zwei auf gesamt 76 Alkoholunfälle zu verzeichnen. Im Bereich der Drogenunfälle war ebenso ein leichter Anstieg um 1 auf gesamt 6 Vorgänge festzustellen. 

Abschließend betonte Polizeipräsident Rückl, dass die Polizei in Niederbayern auch in Zukunft alles daran setzen werde, die objektive Sicherheit zu erhöhen und das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken. Eine enge Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung, Politik und den Sicherheitsbehörden sind weiterhin Basis, um die gute Sicherheitslage in Niederbayern aufrecht zu erhalten. 

„Die Polizei leistet viel für die Sicherheit vor Ort. Das zeigt auch die aktuelle Kriminalitätsstatistik, bei der Niederbayern an erster Stelle steht“, so Landrat Meyer. Dabei würdigte er den langjährigen Polizeipräsidenten Josef Rückl für seine Arbeit an der Spitze der niederbayerischen Polizei und bezeichnete den scheidenden Polizeipräsidenten als „personifizierte Sicherheit“ des Bezirks. Der Landrat: „Nach jahrelanger hervorragender Zusammenarbeit gilt Ihnen mein persönlicher Dank.“

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