„Schreibs auf bairisch“
Ralph Wallner gewinnt Dramenwettbewerb des Landestheaters Niederbayern

14.05.2018 | Stand 28.07.2023, 17:19 Uhr
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Die Resonanz auf den Aufruf des Landestheaters Niederbayern, Stücke auf (nieder-)bairisch, von (Nieder-)Bayern oder in (Nieder-)Bayern spielend für einen Dramenwettbewerb unter dem Motto „Schreibs auf bairisch“ einzureichen, war riesig – rund 50 Wettbewerbsbeiträge gingen beim Theater ein.

PASSAU Für die Lesungen am 5./6. Mai in Landshut und 12./13. Mai in Passau wurden insgesamt fünf Stücke ausgewählt, die vom Ensemble des Theaters vorgetragen und von zwei Jurys bewertet wurde.

Die sechs Jurymitglieder Michaela Schabel, Uta Spies und Andreas Fuchs (Landshut) sowie Dr. Edith Rabenstein, Dr. Bernhard Forster und Werner Reinisch (Passau) vergaben jeweils bis zu zehn Punkte in den Kategorien „Dramaturgischer Aufbau“, „Sprachliche Gestaltung“ und „Spannung / Bühnenwirksamkeit“. Insgesamt konnten die Wettbewerbsbeiträge also bis zu 180 Punkte erreichen.

Als klarer Sieger mit 161 Punkten und deutlichem Abstand vor seinen Mitbewerbern setzte sich der Münchner Autor Ralph Wallner durch. Stücke des Dramatikers, Schauspielers und Sängers wurden bereits vom BR aufgezeichnet, so zum Beispiel „Verhexte Hex“ und „Gspenstermacher“. Sein Erstlingswerk „Der Kartlbauer“ wurde vom Chiemgauer Volkstheater produziert und ebenfalls für das Fernsehen aufgezeichnet. Neben Stücken schreibt Wallner auch Gedichte und Kurzgeschichten, komponiert und dichtet Liedtexte.

Sein Wettbewerbsbeitrag „Nebelreißn“ ist das bisher tragischste Stück aus seiner Feder und wird vom Autor selbst als „Hommage an die Meister der alpenländischen Literatur wie Ganghofer und Anzengruber“ bezeichnet. Im Zentrum des ländlichen Dramas steht eine Frau, die seit fünfzehn Jahren auf einer Almhütte lebt – ein vermeintlicher Seitensprung hat sie von Mann und Sohn weg und dorthin ins Exil getrieben. Selbst nach dem Tod ihres Mannes ist ein Neubeginn für die Ausgestoßene nicht mehr möglich – eine Annäherung an ihren inzwischen erwachsenen Sohn scheitert. Als der totgeglaubte, angebliche ehemalige Liebhaber überraschend wieder auftaucht, keimt kurz die Hoffnung auf ein glückliches, normales Leben auf. Doch Verrat, Lügen und Intrigen haben ihr Leben weiterhin fest im Griff.

Neben einem Preisgeld in Höhe von 150 Euro, das alle fünf Finalisten für den Einzug in die Endrunde erhalten haben, darf sich Ralph Wallner über den Hauptpreis in Höhe von 500 Euro freuen.

Die Niederbayerischen Volkstheatertage und voraussichtlich der Dramenwettbewerb sind auch für die kommende Spielzeit geplant und werden im April 2019 in Landshut und Passau stattfinden. Nähere Informationen werden noch bekanntgegeben.

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