Arme Tiere
Grenzpolizei nimmt kleine kranke Welpen in Obhut

20.01.2021 | Stand 21.07.2023, 2:32 Uhr
−Foto: n/a

Die Tendenz zum illegalen Import von Hundewelpen aus Rumänien ist leider steigend.

Töging am Inn. Die Burghauser Schleierfahnder befreiten am 19. Januar 2021 an der A 94 Anschlussstelle Töging zwei Maltipoo-Welpen aus ihrer misslichen Lage in einer kleinen Box im Kofferraum eines rumänischen Mercedes Sprinter. Die niedlichen kleinen Hunde waren in einem schlechten Allgemeinzustand und litten unter blutigem Brechdurchfall. Laut ihrem EU-Heimtierausweis hätten sie vier und fünf Monate alt sein sollen. Dies war augenscheinlich nicht der Fall. Der kleinere der Welpen war vermutlich noch keine acht Wochen alt. Ein gemäß den Papieren angeblich vorhandener Chip konnte an den Hunden nicht gefunden werden, Impfungen fehlten sowieso. Überhaupt erscheinen die von einer deutschen Tierarztpraxis ausgestellten EU-Heimtierausweise als überaus fraglich und erfordern weitergehende Nachermittlungen. Der rumänische Fahrer des Mercedes kam direkt aus Rumänien und hatte noch mehrere rumänische EU-Heimtierausweise im Gepäck – nicht ausgefüllt und personalisiert, aber mit abgestempelter Tollwutimpfung.

Die Burghauser Grenzpolizisten übergaben die beiden kleinen Autobahn-Findlinge nach Rücksprache mit dem Veterinäramt in die Obhut des Tierheims in Kronberg. Wie das Amt am 20. Januar 2021 mitteilte, verstarb einer der stark dehydrierten Hunde noch am gleichen Tag. Ein in Deutschland seriös vom Züchter erworbener Maltipoo-Welpe (Malteser-Pudel) kostet bis zu 2.500 Euro. Die Gewinnspanne für illegalen Tierhandel ist vermutlich, sehr zum Leid der Welpen, hoch.

Mühldorf a.Inn