Krise der Auto-Zulieferer
Brandl Maschinenbau schließt Werk Pfeffenhausen Ende April 2020

18.09.2019 | Stand 31.07.2023, 8:04 Uhr
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Die Brandl Maschinenbau GmbH & Co. KG wird Ende April 2020 ihr Werk in Pfeffenhausen schließen. Zu dieser Entscheidung ist die Geschäftsführung gekommen. Grund ist die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland innerhalb der automobilen Zulieferindustrie.

LANDKREIS LANDSHUT „Unseren Gründungsstandort Pfeffenhausen aufzugeben, fällt uns unendlich schwer“, sagt die Geschäftsführerin Andrea Brandl-Luckner. „Wir haben lange Zeit versucht den Standort Pfeffenhausen erhalten zu können. Es war die schwerste Entscheidung in meinem Leben. Wir bedauern diese Entwicklung, hervorgerufen durch die aktuellen rasanten Veränderungen in der Automobilbranche. Und dies insbesondere mit Blick auf die vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einen hervorragenden Job geleistet haben und zum großen Teil ihr gesamtes Arbeitsleben bei Brandl Maschinenbau verbracht haben.“

Brandl Maschinenbau beliefert aus Pfeffenhausen führende Automobilhersteller im Premiumsegment. „Wir befinden uns derzeit in einem Marktumfeld, welches für alle Teilnehmer kein Leichtes ist“, erklärt Brandl-Restrukturierungsgeschäftsführer Axel Dransfeld. „Die gesamte Autozuliefer-Branche steht massiv unter Druck, wir müssen jetzt in Pfeffenhausen die einzig mögliche Konsequenz ziehen. Das fällt uns allen unendlich schwer.“ Für Brandl Industries wird es an den Standorten Kaplice (Tschechien) und Sibiu (Rumänien) weitergehen. „Alle unsere Abnehmer können weiter innerhalb der üblichen Zeiträume und mit gewohnter Qualität beliefert werden“ versichert der Geschäftsführer.

„Die Entscheidung zur Stilllegung Pfeffenhausens ist neben der Geschäftsführung auch der Gesellschafterversammlung sehr schwergefallen. Unsere Verantwortung der gesamten Unternehmensgruppe gegenüber ist es allerdings, jetzt zu handeln“, so Brandl-Luckner weiter. Die Mitarbeiter wurden bereits auf einer Betriebsversammlung informiert. Der Betrieb im Werk Pfeffenhausen läuft noch bis Ende April 2020 uneingeschränkt weiter.

„Ziel von Brandl Industries ist es, dass die weiteren Standorte langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Nur durch diesen schmerzhaften Schritt kann dies gelingen. Wir haben dabei auch stets die große Lebensleistung unseres Gründers Herbert Brandl vor Augen. Es handelt sich damit um eine der schwersten Entscheidung unserer fast 50-jährigen Firmengeschichte, nachdem wir trotz erfolgreicher Restrukturierungsprojekte und großem persönlichen sowie finanziellen Einsatz keinen anderen Ausweg mehr gesehen haben“, betont Andrea Brandl-Luckner. Durch die Verlagerung der Produktion auf Kaplice und Sibiu sind die dortigen rund 900 Arbeitsplätze sichergestellt.

Die Brandl Maschinenbau GmbH & Co. KG mit Sitz in Pfeffenhausen ist ein 1970 von Herbert Brandl gegründetes Familienunternehmen, dessen Kernkompetenz im Umformen von Metall und dem Fertigen hoch komplexer Baugruppen liegt, sowie in der Konstruktion und Herstellung von Werkzeugen.

Die Unternehmensgruppe Brandl betreibt weitere Standorte in Kaplice (Tschechien) und Sibiu (Rumänien). Die Brandl Maschinenbau GmbH & Co. KG beschäftigt in Deutschland 120 Mitarbeiter, in Kaplice 300 und in Sibiu 600 Mitarbeiter. Geschäftsführer sind Andrea Brandl-Luckner und Axel Dransfeld.

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