Blutige Bilanz 2018 in Rottenburg
Alkohol, Raserei, neun Tote!

25.02.2019 | Stand 13.09.2023, 0:41 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

So etwas gab es noch nie im Zuständigkeitsbereich der Inspektion Rottenburg: Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der Unfalltoten verneunfacht. Das zeigt die Bilanz, die die Polizeiinspektion am Montag veröffentlicht hat. Nicht die einzige Hiobsbotschaft der Ordnungshüter aus dem nördlichen Landkreis Landshut.

ROTTENBURG Noch im Jahr 2017 hatte es im Bereich Rottenburg gerade einmal einen Unfalltoten gegeben. Im Jahr 2018 ließen dagegen neun Menschen auf den Straßen im nördlichen Landkreis ihr Leben. Eine Zahl, die die Polizei schockiert. „Besonders aufsehenerregend war dabei der Verkehrsunfall am 31. Oktober, als ein Auto in Neufahrn gegen eine Gartenmauer prallte, sich danach überschlug und anschließend sofort in Brand geriet. Die 3 Fahrzeuginsassen, die bereits beim Aufprall getötet wurden, verbrannten im Fahrzeug“, so der Rottenburger Polizeichef Bernhard Walter.

Spürbar angestiegen ist auch die Zahl der Motorradunfälle, auch hier gab es Todesopfer. So mussten im Jahr 2018 insgesamt 33 Unfälle dieser Art aufgenommen werden, zwölf mehr als im Jahr zuvor. 33 Personen wurden verletzt, 13 mehr als noch im Jahr 2017. Zwei Kradfahrer kamen bei Verkehrsunfällen in den Gemeindebereichen Weihmichl und Rottenburg ums Leben.

Tragisch: Die Zahl der unter Alkoholeinfluss verursachten Verkehrsunfälle sank zwar um vier auf insgesamt 13 Fälle im Jahr 2018. Allerdings starben im letzten Jahr vier Menschen bei drei Alkoholunfällen. Sieben Jahre lang hatte es gar keine tödlichen Unfälle mit Ursache Alkohol gegeben. Die Sorglosigkeit vieler Verkehrsteilnehmer in Bezug auf Alkohol am Steuer zeigt auch eine andere Statistik der Polizei Rottenburg: So mussten im zurückliegenden Jahr 52 Fahrzeugführer (Vorjahr: 48) ihren Führerschein aufgrund Trunkenheit im Verkehr abgeben. Darüber hinaus wurden von den Beamten der PI Rottenburg elf Fahrzeugführer (Vorjahr 19) unter Drogeneinfluss festgestellt.

„Die Zahl der Unfälle, die auf überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen ist, ist gegenüber dem letzten Jahr leider nahezu unverändert. Im Jahr 2018 waren insgesamt 35 Geschwindigkeitsunfälle zu verzeichnen, ein Unfall mehr als im Vorjahr“, so Walter. Hierbei wurden 20 Personen verletzt, ein Verkehrsteilnehmer mehr als im Jahr 2017. Überproportional stieg die Zahl der Verkehrstoten. So kamen bei drei Raserunfällen insgesamt fünf Menschen ums Leben, vier mehr als im Jahr zuvor.

Die Zahl der angezeigten Unfallfluchten erreichte im Jahr 2018 ebenfalls einen Höchststand innerhalb der letzten zehn Jahre. Demnach wurden im Jahr 2018 insgesamt 160 Unfallfluchten angezeigt, 21 Fälle oder 15,1 Prozent mehr als noch im Jahr 2017. Neun Verkehrsteilnehmer wurden bei den Unfallfluchten verletzt, zwei mehr als noch im Vorjahr. 35,6 Prozent der Unfallfluchten konnten geklärt und die Unfallverursacher so zur Rechenschaft gezogen werden.

„Vor allem im Bereich der Personenschadensunfälle gilt es, die genauen Unfallursachen zu analysieren, mögliche Unfallgefahrenpunkte zu erkennen und so die entsprechenden zielgerichteten Maßnahmen einzuleiten“, so der Rottenburger Polizei-Chef. Die im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ bereits durchgeführten intensiven Verkehrskontrollen würden auch im Jahr 2019 vor allem in den Bereichen Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen und Zweiradverkehr fortgeführt.

Landshut