Reichsbürger-Razzia
Polizei findet Waffen und mehrere Tausend Schuss Munition

03.12.2018 | Stand 31.07.2023, 18:45 Uhr
−Foto: n/a

SEK-Einsatz bei einem mutmaßlichen Reichsbürger. Was die Polizei an Waffen und Munition vorfand, hätte gereicht, um in den Krieg zu ziehen.

Am vergangenen Freitag durchsuchten Beamte der Kripo Landshut mit Unterstützung von Kräften der Operativen Ergänzungsdienste, Spezialkräften sowie Diensthundeführern die beiden Anwesen eines 55-Jährigen in Essenbach und Ergoldsbach. Der Mann steht im Verdacht, der Reichsbürger-Szene anzugehören und illegal Waffen zu horten.

Der 55-Jährige wurde am Freitagabend von Spezialkräften – ohne Zwischenfälle – vor seinem Anwesen vorläufig festgenommen. Wie die Polizei mitteilt, konnten bei der anschließenden Durchsuchung seines Anwesens sowie einer Garage mehrere tausend Schuss Munition, ein Revolver, zwei Langwaffen, eine geringe Menge Betäubungsmittel sowie mehrere Hieb- und Stichwaffen sichergestellt werden.

Nach Durchführung der kriminalpolizeilichen Maßnahmen wurde der 55-Jährige in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Landshut aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die weiteren Ermittlungen wegen Verstoßes nach dem Waffengesetz dauern aktuell noch an, wie die Polizei mitteilt.

Aufgrund der Ereignisse in Georgensmünd wird nach wie vor in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden in Sachen „Reichsbürgerbewegung“ ermittelt. Aktuell bestehen in Niederbayern Hinweise auf ungefähr 230 Personen, die laut Polizei der sogenannten „Reichsbürger-Szene“ zugehörig sind. Polizei Niederbayern: „Diese Zahl stellt allerdings nur einen vorläufigen Wert dar, aktuell wird intensiv daran gearbeitet, weitere entsprechende Feststellungen zu treffen.“

Landshut