Brutales Verbrechen auf den Philippinen
Altdorfer will Frau umbringen und überträgt Tat auf Skype

06.06.2018 | Stand 29.07.2023, 13:28 Uhr
−Foto: n/a

Ein heute 29-jähriger deutscher Mechatroniker aus Altdorf steht im dringenden Tatverdacht, versucht zu haben, im Oktober 2014 in Angeles City/Philippinen seine damalige philippinische Lebensgefährtin in der gemeinsamen Wohnung durch Würgen sowie Schläge und Fußtritte ins Gesicht zu töten. Der Mann hatte die Tat auf Skype übertragen und einen Freund aufgefordert, zuzusehen.

LANDSHUT Die Ermittlungen im Ausland führten jetzt dazu, dass das Amtsgericht Landshut Haftbefehl wegen u. a. versuchten Mordes erließ und sich der dringend Tatverdächtigte seit 17. Mai nun in Bayern in Untersuchungshaft befindet.

Im Oktober 2014 informierte ein Bekannter des heute 29-jährigen Mechatronikers die Polizei von dem Fall: Nach dessen Angaben soll der Beschuldigte ihn über Skype in Deutschland angerufen und ihn aufgefordert haben, ihm zuzusehen, wie er seine „Oide“ umbringen werde.

Der Bekannte sagte bei der Polizei aus, er habe dann hilflos mitansehen müssen, wie der Beschuldigte seine damals 50-jährige philippinische Lebensgefährtin in der gemeinsamen Wohnung in Angeles City/Phillippinen gewürgt und sie mit Schlägen und Fußtritten in das Gesicht misshandelt habe. Erst als sich die Geschädigte tot gestellt habe, habe der Beschuldigte von ihr abgelassen. Dem Bekannten gegenüber soll der Beschuldigte als Motiv für seine Tat angegeben haben, seine Lebensgefährtin habe ihn öffentlich gedemütigt.

„Zu diesem Zeitpunkt war unklar, ob das vermeintliche Opfer die Tat überlebt hatte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde der Beschuldigte zum Tatvorwurf vernommen, machte jedoch keine Angaben“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Landshut, Thomas Steinkraus-Koch.

Die Strafverfolger wandte sich in der Folgezeit an die philippinischen Behörden und bat um Unterstützung bei den Ermittlungen gegen den deutschen Staatsbürger. Es gelang tatsächlich, das Opfer ausfindig zu machen. Mit der Unterstützung der deutschen Auslandsvertretung auf den Philippinen und der tatkräftigen Hilfe des Vertreters des Bundeskriminalamts vor Ort konnte die Frau durch die philippinische Justiz vernommen werden. Die entsprechenden Unterlagen wurden der Staatsanwaltschaft Landshut im Rechtshilfeweg jetzt von den philippinischen Behörden zur Verfügung gestellt.

Das Opfer bestätigte in seinen Angaben einen massiven Angriff durch den Beschuldigten. Sie ist bereit, zu einer Zeugenvernehmung in einem Strafverfahren nach Deutschland zu reisen.

Wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes ordnete deshalb der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Landshut auf Antrag der Staatsanwaltschaft Landshut Untersuchungshaft gegen den Beschuldigten an. Er macht bislang keine Angaben zu den Tatvorwürfen. Wann die Ermittlungen abgeschlossen sind und eine Anklage erhoben werden kann, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

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