Prozessauftakt in Landshut
Junge Mutter soll ihr kleines Baby totgeschüttelt haben

09.05.2018 | Stand 13.09.2023, 3:14 Uhr
−Foto: n/a

Eine 22-jährige Vilsbiburgerin steht seit heute vor der Jugendkammer des Landgerichts Landshut. Sie soll am 17. Mai 2014 ihr sieben Monate altes Baby so heftig geschüttelt haben, dass der Säugling einen Tag später im Krankenhaus verstarb.

LANDSHUT Die Polizei ermittelte schnell gegen sie als Hauptverdächtige. Zwei Jahre später beschuldigte die Frau aber ihren Ex-Verlobten bei der Landshuter Polizei. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge und falscher Verdächtigung in fünf Fällen erhoben.

Der damals 18-Jährigen Kindsmutter wird vorgeworfen, das vermutlich schreiende Baby so lange geschüttelt zu haben, bis die noch unreifen Hirnstrukturen des Kindes verletzt wurden und eine Hirnschwellung eintrat. Nachdem der Säugling bewusstlos wurde, verständigte sie erst ihren Ex-Partner und dann den Notruf. Weder die Ärzte im Landshuter Krankenhaus, noch die in der Kinderklinik in Regensburg konnten das Kind retten. Das Baby starb einen Tag später an den Folgen der Verletzungen. Im September 2016 machte die Angeklagte eine Aussage bei der Polizei. Sie gab an, dass ihr ehemaliger Verlobter dem Kind gegenüber öfters handgreiflich geworden ist. So habe er eine Woche vor dem Tod dem Kind so heftig auf den Po geschlagen, dass es grün und blau war.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten vor, dass sie absichtlich ihren Ex-Partner beschuldigen wollte, um von sich als Täterin abzulenken.

Für den Prozess sind zwei Verhandlungstage angesetzt.

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