Hol- und Bringdienst
Polizisten als Taxifahrer – es wird immer schlimmer

29.03.2018 | Stand 14.09.2023, 11:25 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: Foto: Archiv (

Bereits vor zwei Jahren berichtete das Wochenblatt über die starke Belastung der Polizei durch Hol- und Bringdienste im Zusammenhang mit der JVA und dem Land- und Amtsgericht in Landshut. Seitdem hat sich die Situation verändert: Es wird immer schlimmer! Das zeigt jetzt die Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Jutta Widmann (Freie Wähler).

Laut Aussage von Innen-Staatssekretär Gerhard Eck, der die Anfrage beantwortet hat, nahm die Zahl der Vorführungen im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern in den vergangenen drei Jahren zu und erhöhte sich von 1.037 im Jahr 2015 über 1.109 in 2016 auf 1.290 im vergangenen Jahr. Insbesondere die Stadt Landshut war von diesen Vorführungen besonders betroffen. Hier stieg die Zahl der Fälle von 733 in 2015 über 806 im Folgejahr auf 919 im Jahr 2017.

Mehr als 10.000 Arbeitsstunden mussten Beamte der Polizeiinspektion Landshut dafür aufbringen. Wörtlich heißt es dazu in der Antwort Ecks: „Nach Mitteilung des Polizeipräsidiums Niederbayern lagen die Gesamteinsatzstunden der PI Landshut für Vorführdienste im Jahr 2017 bei insgesamt 10.832.“ Das alles vor dem Hintergrund, dass in Bayern und auch in Landshut die sogenannten Beamtensoll- und die tatsächlichen Ist-Zahlen bei den Polizeidienststellen deutlich auseinanderklaffen, folglich weniger Beamte zur Verfügung stehen als vorgesehen. Und dies seit Jahren!

Widmann: „Einen Kommentar dazu kann ich mit sparen. Jeder Bürger hat so viel Vorstellungskraft, selbst zu überlegen, was dies im Klartext heißt.“

In Landshut sind derzeit 51 Stellen bei der Polizei unbesetzt.

Das Wochenblatt hatte bereits im Mai 2016 über de Sachverhalt berichtet.

Die Landtagsabgeordnete Jutta Widmann. Foto: FW −Foto: FW

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