Neue Betrugs-Masche
Landratsamt warnt vor „Gewerbeverzeichnis“

27.12.2017 | Stand 03.08.2023, 8:55 Uhr
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Das Landratsamt warnt Gewerbetreibende, Institutionen und Verbände davor, einer sogenannten ZGV AG auf den Leim zu gehen: Auch viele Firmen und Organisationen in der Region Landshut werden derzeit mit dubiosen Schreiben oder Faxen konfrontiert, mit denen sie aufgefordert werden, ihre Stammdaten für ein „Zentrales Gewerbeverzeichnis“ zu aktualisieren.

LANDSHUT Das Landratsamt weist ausdrücklich darauf hin, „dass es sich dabei um kein Schreiben einer Behörde oder anderen öffentlichen Stelle handelt“. In dem Schreiben wird auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der dubiosen Organisation verwiesen: Die findet man auf einer Internet-Seite und dort unter vielen Vertragsbedingungen den Satz: „Für die Veröffentlichung der Kontaktdaten betragen die jährlichen Kosten 780 Euro.“

Die Internet-Seite der dubiosen Organisation enthält kein Impressum. Der Server für den Internet-Auftritt befindet sich nach unbestätigten Informationen in den USA. Der Berliner Mittelstandsverbund, ein eingetragener Verein und Interessenvertretung von 230.000 Firmen, der wegen seiner traditionellen Abkürzung ZGV e. V. häufig mit der dubiosen Organisation verwechselt wird, rät Gewerbetreibenden, die Schreiben und Faxe wie geschildert erhalten haben, diese unmittelbar an den Deutschen Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität weiterzuleiten.

Schwindel mit falschen Annoncen

Landratsamt und Stadtverwaltung warnen zudem Unternehmen, Institutionen und Bürger vor einer offenbar im Dezember angelaufenen Telefon-Aktion, bei der eine Firma aus dem Rheinland um Annoncen für eine angebliche Bürgerinformationsbroschüre für Landshut und Umgebung wirbt. Diese Broschüre sei kostenlos erhältlich „in den Gebäuden der Kreisverwaltungen, in den Ämtern, Gemeindebüros und Stadtverwaltungen, in den verschiedenen öffentlichen Einrichtungen, Kirchengemeinden, Gesundheitswesen und Baugewerbe sowie einer Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften und Inserenten“. Landratsamt und Stadtverwaltung weisen darauf hin, dass weder Landkreis noch Stadt etwas mit einer derartigen „Bürgerinformationsbroschüre“ zu tun haben – entgegen dem Eindruck, der in Telefongesprächen offenbar suggeriert wird.

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