Furchtbare Tat
Mann auf Parkplatz erschossen – Abensberg steht unter Schock – Motiv weiter unklar

09.10.2019 | Stand 13.09.2023, 1:58 Uhr
−Foto: n/a

Am 2. Oktober fielen Schüsse – ein Mensch starb, ein weiterer wurde schwer verletzt.

ABENSBERG Es ist ein Vorfall, den man sich nicht vorstellen mag: Es ist kurz nach 18 Uhr, in Abensberg hat das Einkaufszentrum in der Straubinger Straße noch geöffnet, auch im nahen Supermarkt herrscht noch reger Betrieb. Plötzlich fallen auf dem Gelände Schüsse – Passanten wählen den Notruf, zahlreiche Streifen eilen zum Tatort. Sie finden einen 39-Jährigen, dieser starb aufgrund der erlittenen Schussverletzungen noch am Tatort. In der Traubenstraße fallen erneut Schüsse – ein 46-Jähriger wird getroffen und schwer verletzt.

Für die Polizei begann am 2. Oktober die fieberhafte Suche nach dem Schützen, im Einsatz waren zahlreiche Streifen und auch ein Polizeihubschrauber. Gegen 19.30 Uhr konnten schließlich zwei tatverdächtige Männer – 30 und 41 Jahre alt – widerstandslos festgenommen werden. Auch die mögliche Tatwaffe wurde sichergestellt. In den sozialen Netzwerken hatten bereits viele Bürgerinnen und Bürger aus Abensberg davor gewarnt, das Haus zu verlassen oder von auswärts in die Stadt zu kommen.

Kurz nach 21 Uhr dann die Entwarnung – das Polizeipräsidium Niederbayern mit Sitz in Straubing meldete, dass es aus Sicht der Ermittler „keine weiteren Tatverdächtigen gibt“. Die Kripo hatte dann die Ermittlungen an den beiden Tatorten in der Straubinger Straße und in der Traubenstraße übernommen. Die beiden Festgenommenen befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Gewahrsam der Polizei. „Der schwer verletzte 46-jährige Mann wurde mit einem Rettungshubschrauber zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus geflogen. Alle Fahndungsmaßnahmen wurden zwischenzeitlich eingestellt“, so die Mitteilung der Polizei.

Im Laufe der Ermittlungen ergab sich der Tatverdacht nur noch gegen den festgenommenen 41-Jährigen. Der 30-Jährige wurde auf freien Fuß gesetzt, gegen ihn „besteht gegenwärtig kein Tatverdacht einer Beteiligung an den Taten“. Am Samstag, 5. Oktober, wurde der 41-Jährige erneut dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Regensburg vorgeführt. „Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg erging aufgrund des Verdachts einer psychiatrischen Erkrankung nun ein Unterbringungsbefehl gegen den 41-Jährigen. Er wurde in einer Fachklinik untergebracht“, so die Polizei. Auch zum Gesundheitszustand des schwer verletzten 46-Jährigen gibt es neue Informationen: „Der 46-jährige Schwerverletzte befindet sich nach wie vor in einer Klinik, sein Zustand ist stabil“, so das Polizeipräsidium Niederbayern.

Keine Informationen gibt es hingegen zum Motiv der Tat, hier wird aktuell viel spekuliert. Der Getötete und der mutmaßliche Täter haben beide sowohl die kosovarische als auch die serbische Staatsangehörigkeit, auch das regt einige zu Spekulationen an. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass sich mutmaßlicher Täter und Opfer kannten. Weiteres sollen die anstehenden Ermittlungen ergeben. Hier sucht die Polizei vor allem nach Fotos oder Videos, die im Umfeld der Tat gemacht worden sind. Hinweise nimmt die Kripo in Landshut unter der Telefonnummer 0871/ 9252-0 oder per Mail an info.kripo.landshut@polizei.bayern.de entgegen.

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