Streit mit den Eltern
Verpuffung in einem Mehrfamilienhaus – 36-Jähriger gesteht, Wohnung angezündet zu haben

29.08.2019 | Stand 04.08.2023, 8:19 Uhr
−Foto: n/a

Am späten Mittwochabend, 28. August, 22.08 Uhr, meldeten Anwohner der Hechtseestraße in München eine Verpuffung in einem Mehrfamilienhaus. Sie teilten dem Leitstellendisponenten mit, dass mehrere Fenster samt Rahmen aus dem zweiten Obergeschoss geflogen und nun Flammen sichtbar seien.

MÜNCHEN Als die alarmierten Kräfte der Feuerwehr eintrafen, hatten bereits alle Bewohner das Gebäude verlassen. Aus den Fenstern im Dachgeschoss traten etwa drei Meter hohe Flammen aus. Um einen schnellen Löscherfolg zu erzielen und ein Übergreifen des Feuers auf den Dachstuhl zu verhindern, ging ein Trupp ausgerüstet mit schwerem Atemschutz und einem C-Rohr zur Brandbekämpfung in die Brandwohnung vor. Aufgrund der großen Hitzeentwicklung dauerte es aber einige Zeit, bis sich der Trupp dem Brandherd nähern und erste Löscherfolge erzielen konnte. Inzwischen befand sich die komplette Dachgeschosswohnung in Vollbrand. Gleichzeitig wurde die Drehleiter mit einem Wenderohr und einem Trupp unter Atemschutz in Stellung gebracht. Mit einem weiteren C-Rohr ausgerüstet, begann der Trupp die Dachhaut zu öffnen und von außen eine Brandbekämpfung durchzuführen.

Aufgrund der Brandausdehnung entschied sich der Einsatzleiter, noch weitere Kräfte anzufordern um mit mehreren Trupps gezielte Löschmaßnahmen durchführen zu können. Nach etwa 40 Minuten hatten die Einsatzkräfte das Feuer unter Gewalt. Da mehrere Glutnester die Löscharbeiten erschweren, befinden sich bis jetzt noch Feuerwehrkräfte vor Ort. Die Brandwohnung muss komplett ausgeräumt und die Dachhaut größtenteils geöffnet und später wieder provisorisch mit einer Plane verschlossen werden.

Bei dem Brand wurden die drei Bewohner der Brandwohnung verletzt. Dabei handelt es sich um beide Elternteile und ihren Sohn. Noch an der Einsatzstelle stellte sich der 36-jährige Sohn der Polizei und räumte die Tat ein. Er habe die Wohnung nach einem Streit mit seinen Eltern angezündet. Anschließend wurde er mit Verbrennungen in eine Münchner Spezialklinik transportiert. Die beiden Elternteile erlitten eine leichte Rauchgasvergiftung und wurden ebenfalls für eine weitere Behandlung in ein Krankenhaus transportiert. Im Gebäude befinden sich vier Wohneinheiten und eine Geschäftsstelle. Derzeit sind die Wohnungen sowie das Ladengeschäft nicht nutzbar. Die Anwohner kamen teilweise bei Bekannten oder im Hotel unter.

Der Sachschaden wird vonseiten der Feuerwehr auf einen höheren sechsstelligen Betrag geschätzt.

Kelheim