Polizeigottesdienst
Dienstliche oder private Belastungen – die Polizeiseelsorge hilft den Beamten

22.01.2019 | Stand 01.08.2023, 10:47 Uhr
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Zahlreiche Polizeibeamte sind immer wieder Ausnahmesituationen – wie Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten oder Getöteten – ausgesetzt. „Sie sind in und nach solch schwierigen Situationen nicht alleine, alle Mitglieder der ‚Polizeifamilie‘ sind füreinander da“, betonte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann beim Polizeigottesdienst am Montag, 21. Januar, in München.

BAYERN Die Seelsorger haben bei dienstlichen und auch bei privaten Problemen immer ein offenes Ohr. Sie begleiten bei schwierigen Einsätzen und geben Halt und Orientierung in scheinbar ausweglosen Situationen. „Ich bin den christlichen Kirchen unendlich dankbar, dass sie mit der Polizeiseelsorge so engagiert dazu beitragen, dass unsere Polizistinnen und Polizisten Belastungen und sehr schwere Situationen besser bewältigen können“, sagte der Minister. +++

Weihbischof Dompropst Dr. Bernhard Haßlberger, Beauftragter der Freisinger Bischofskonferenz für die Katholische Polizeiseelsorge in Bayern und der Landesbeauftragte für die Katholische Polizeiseelsorge in Bayern, Polizeidekan Monsignore Andreas Simbeck haben heute im Münchner Liebfrauendom mit zahlreichen Angehörigen der Bayerischen Polizei den traditionellen Polizeigottesdienst zu Ehren des Heiligen Sebastian gefeiert, dem Schutzpatron der Polizei. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch den Frauenchor der Münchner Polizei und den Chor der Polizei München. In seinem Grußwort betonte Herrmann, dass der Polizeiberuf auf zentralen christlichen Grundwerten basiert: „Die Arbeit der Polizei bedeutet Schutz und Hilfe für die Schwächeren in unserer Gesellschaft, Beistand für die Opfer und Sorge um die Gerechtigkeit.“ So wie der Heilige Sebastian selbstlos dem Wohl der Menschen diente, verstehen laut Minister auch die Polizeibeamten ihre tägliche Arbeit als Dienst der Menschen an ihren Mitmenschen. Besonders dankte Herrmann der Arbeit der christlichen Kirchen mit der Polizeiseelsorge, dem polizeilichen sozialen Dienst (PSD) und dem Zentralen Psychologischen Dienst (ZPD): „Die Polizeiseelsorge ist eine unverzichtbare Stütze unserer Polizei.“

Herrmann dankte den Polizistinnen und Polizisten für ihr großes Engagement und ihre Bereitschaft, dem öffentlichen Wohl zu dienen, auch und gerade in brenzligen Situationen: „Das zeichnet Sie besonders aus, liebe Kolleginnen und Kollegen, und darauf können Sie wirklich stolz sein. Durch Sie können unsere Bürgerinnen und Bürger in Bayern sicher leben.“ Die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft, die fortschreitende internationale Vernetzung und damit einhergehende neue Kriminalitätsformen nannte Herrmann als zukünftige besondere Herausforderungen der polizeilichen Arbeit.

Auch 2018 hat die Polizei, so der Minister, wieder hervorragende Arbeit geleistet – etwa bei Großeinsätzen, wie der Münchner Sicherheitskonferenz und dem Oktoberfest sowie bei zahlreichen Brauchtums-, Sport- und sonstigen Veranstaltungen oder der Landtagswahl. Erschüttert zeigte sich Herrmann dagegen angesichts der andauernden Gewalt gegen Rettungskräfte und Polizeibeamte, wie sie auch 2018 zu verzeichnen war: „Dass Menschen, die ihr Leben für andere riskieren, um zu schützen und zu helfen, attackiert und verletzt werden, ist absolut inakzeptabel und in keiner Weise nachvollziehbar.“

Kelheim