Die Polizei ermittelt
78-jähriger Rentner übergibt sechsstelligen Geldbetrag an Enkeltrickbetrüger

20.04.2018 | Stand 20.07.2023, 17:51 Uhr
−Foto: n/a

Am Donnerstag, 1. April, wurde ein Rentnerehepaar in Neustadt an der Donau Opfer der so genannter Enkeltrickbetrüger. In den frühen Abendstunden übergab ein 78-jähriger Rentner einem unbekannten Mann einen sechsstelligen Geldbetrag.

NEUSTADT AN DER DONAU Der Rentner erhielt am Donnerstag gegen 16.45 Uhr einen Anruf einer weiblichen Person. Die Anruferin sagte zu Beginn des Gesprächs nur, ob er die Anruferin kennen würde? Als der Rentner den Namen „Nastja“ nannte, war dieser der Meinung, es würde sich um ihre Enkelin handeln. Im Verlauf des Gesprächs bat die Anruferin um Geld, das sie dringend für einen Notartermin zum Kauf einer Wohnung benötigen würde. Sie sei gerade in Ingolstadt und müsste den Notar sofort bezahlen, so die Anruferin. Der Rentner signalisierte der Anruferin, Bargeld zu Hause zu haben und vereinbarte mit der Anruferin einen Zeitpunkt zur Geldübergabe. Nach mehreren Telefonaten mit der angeblichen Enkelin kam gegen 17.45 Uhr eine bislang unbekannte männliche Person zur Wohnung des Rentnerehepaars und nahm das Bargeld entgegen.

Vom Geldabholer liegt eine vage Beschreibung vor. Er war circa 1,75 Meter groß, 35 Jahre alt, kräftige Statur, er war mit einer schwarzen Übergangsjacke bekleidet.

Zeugen gesucht

Die Kripo Landshut hat die weiteren Ermittlungen übernommen und bittet dringend um Zeugenhinweise. Wer hat am Donnerstag, 19. April, zwischen 15 und 18 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Schwaigfeldringes in Neustadt a. d. Donau beobachtet? Hinweise werden erbeten an die Kriminalpolizeiinspektion Landshut unter der Telefonnummer 0871/ 9252-0 oder jede andere Polizeidienststelle.

Hinweise der Polizei

Das Polizeipräsidium Niederbayern möchte erneut vor dieser Betrugsmasche waren und insbesondere auch Hinweise für Angehörige von älteren Menschen geben: Informieren Sie sich als Angehöriger über die Betrugsform „Enkeltrick“. Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen über Verhaltensweisen, an denen man Betrüger und ihre „Maschen“ erkennen kann. Helfen Sie ihrem Angehörigen dabei, ggf. Vornamen im Telefonbucheintrag abkürzen zu lassen. Damit entziehen Sie den Tätern die Grundlage, auf Ihren Angehörigen aufmerksam zu werden. Bestärken Sie Ihren Angehörigen darin, einfach den Telefonhörer aufzulegen, wenn ein Anruf verdächtig erscheint. Anschließend sollte die Polizei über 110 verständigt werden. Hinterlassen Sie bei Ihrem Angehörigen Ihre Erreichbarkeit. So kann er Sie im Zweifel schneller erreichen. Wirken Sie darauf hin, dass ihr Angehöriger keine größeren Geldbeträge oder Wertgegenstände zuhause aufbewahrt. Wenn Ihr Angehöriger zu Hause Opfer eine Betrugsstraftat wurde: Unterstützen Sie ihn dabei, Strafanzeige bei der Polizei zu erstatten.

Wichtige, weiterführende Informationen zum Thema „Enkeltrick“ finden sich im Internet unter www.polizei-beratung.de.

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