Ermittlungen laufen
Ursache des Tumults imBayerischen Transitzentrum Manching/Ingolstadt weitestgehend geklärt

04.12.2017 | Stand 04.08.2023, 2:43 Uhr
−Foto: n/a

Die Polizeiinspektion Ingolstadt hat nach den Vorfällen im Bayerischen Transitzentrum Manching/Ingolstadt (BayTMI) vom 29. November eine Arbeitsgruppe gebildet, um den Sachverhalt und die Hintergründe des Vorfalls in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt wie auch mit der Regierung von Oberbayern rasch aufzuklären.

INGOLSTADT Wie berichtet, war es bei der 14-tägigen Auszahlung des Taschengeldes nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu einem Tumult gekommen.

Nach einer Reihe durchgeführter Vernehmungen scheint Ursache des Tumults der Versuch einer 21-jährigen, schwangeren Frau zu sein, die bereits ihr Taschengeld erhalten hatte, erneut unter einem Vorwand in das Haus, in dem die Taschengeldausgabe stattfand, Einlass zu bekommen. Nachdem ihr aus Sicherheitsgründen das Betreten des Hauses, in dem die Auszahlung stattfand, verboten wurde, kam es zu einer Rangelei zwischen der Frau und dem Sicherheitsdienst, in dessen Verlauf die Frau laut zu schreien und schimpfen begann. Daraufhin solidarisierte sich die wartende Menge mit der Frau und wollte ebenfalls auf die Security-Mitarbeiter einwirken. Aufgrund der unübersichtlichen Situation und der gewaltbereiten Stimmung wurden die Geldauszahlung unterbrochen und die Zugangstür zur Auszahlungsstelle, auch zum Schutz der Bediensteten des Landratsamtes Pfaffenhofen, geschlossen. Daraufhin versuchte eine Menschenmenge von etwa 40 Personen, gewaltsam in das Haus einzudringen. Zwei Männer benutzten hierbei herausgehobene Sperrgitter als Rammbock. Durch einen weiteren Mann wurde mit einem Stein eine Fensterscheibe eingeworfen. Ein Sicherheitsdienstmitarbeiter setzte auch Pfefferspray ein. Erst der Einsatz von einem großen Aufgebot an Polizeikräften, konnte die Situation beruhigen.

Der endgültige Abschluss der Ermittlungen und die Klärung der durch die Unterkunftsbewohner und den Sicherheitsdienst gegenseitig erhobenen Vorwürfe wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Kelheim