Aggressor ohne Fahrschein:
Als Antwort eine Flasche an den Kopf

02.08.2020 | Stand 24.07.2023, 19:55 Uhr
−Foto: n/a

24-Jähriger greift Zugbegleiterin und Helfer tätlich an

Freising. Eine Fahrkarte hatte ein 24-Jähriger auf dem Weg von Landshut nach München nicht. Dass er den Zug verlassen sollte, quittierte er mit Aggression: Am Samstag, 1. August, griff der Mann, der in Marzling, Lkr. Freising, wegen fehlender Fahrkarte von der Weiterfahrt in einem Regionalzug ausgeschlossen werden sollte, eine Zugbegleiterin und einen ihr zu Hilfe eilenden Mann tätlich an.

Die DB-Mitarbeiterin wurde durch einen Flaschenwurf des 24-Jährigen am Kopf verletzt. Der Helfer erlitt Hämatome und Kratzwunden, zudem wurde sein T-Shirt beschädigt.

Gegen 20.40 Uhr kam es in der Regionalbahn 59267 von Landshut nach Freising, beim Halt in Marzling, zu einem Gerangel zwischen einer Zugbegleiterin, einem ihr helfenden Mann und einem 24-jährigen Somalier. Dieser sollte von der Weiterfahrt ausgeschlossen werden, da er keine Fahrkarte vorweisen konnte. Der in Freising lebende Asylbewerber wehrte sich gegen den Fahrtausschluss, als ihn die 21-jährige Zugbegleiterin aus dem Zug drängte. Im Gerangel kam der DB-Mitarbeiterin ein 24-jähriger Deutscher aus Freising zu Hilfe. Durch einen heftigen Stoß zog er sich Hämatome und Kratzer an der Schulter zu. Zudem ergriff ihn der Somalier am T-Shirt, das dabei zerriss. Gemeinsam gelang es, den Afrikaner auf den Bahnsteig zu drängen.

Der wegen mehrerer Gewaltdelikte bereits polizeibekannte Somalier ergriff am Bahnsteig unvermittelt eine Glasflasche und warf diese durch die noch geöffnete Zugtür. Sie traf die noch dort befindliche 21-jährige Zugbegleiterin. Sie zog sich eine stark blutende Platzwunde an der Stirn zu und musste zur weiteren Versorgung vom Rettungsdienst in ein Landshuter Krankenhaus gebracht werden. Über ihren Zustand liegen aktuell keine Erkenntnisse vor.

Eine am Bahnsteig eintreffende Streife der Landespolizei stellte den 24-Jährigen und nahm ihn vorläufig fest. Eine Atemalkoholmessung ergab den Wert von 1,0 Promille. Die Staatsanwaltschaft Landshut ordnete zudem die Richtervorführung an, die Bundespolizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung sowie Sachbeschädigung.

Dankenswerterweise stellten sich mehrere Reisende als Zeugen zur Verfügung. Der Regionalexpress konnte erst mit einer Verspätung von rund 100 Minuten seine Fahrt fortsetzen. Die genauen Tatabläufe sind noch Gegenstand der Ermittlungen. Der Somalier reiste 2015 erstmals in Deutschland ein, stellte 2016 ein Asylgesuch und genießt seit 2017 subsidiären Schutz in Deutschland. − fw –

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