Auto nicht versichert
Gesuchter Brite am Flughafen verhaftet

07.03.2019 | Stand 03.08.2023, 12:47 Uhr
−Foto: n/a

Auch auf dem Festland muss das Auto versichert sein, wenn man im Straßenverkehr unterwegs ist. Ein Brite hatte dies wohl anders gesehen.

FLUGHAFEN Erst hatte der 35-Jährige offenbar die Versicherungspflicht in Deutschland nicht ernst genommen und später auch den folgenden Richterspruch ignoriert, weshalb die oberbayerische Justiz mit Haftbefehl nach ihm gesucht hatte.

Der gebürtige Kosovare war auf dem Weg von Tirana über München nach Birmingham. Bundespolizisten haben ihn aus dem Verkehr gezogen, als er in München das Fluggerät wechseln musste. Nachdem der Brite seine Justizschulden bei den Grenzpolizisten bezahlt hatte, durfte er zwar die Wache wieder verlassen, sein Flug auf die Insel war da aber bereits weg.

Der Gesuchte lief den Beamten bei seiner Ankunft aus Tirana in die Arme. Den Grenzpolizisten fiel eine Fahndungsnotiz der Staatsanwaltschaft im oberbayerischen Traunstein ins Auge, als sie die Dokumente des 35-Jährigen überprüften.

Die dortige Staatsanwaltschaft suchte seit April 2017 mit Vollstreckungshaftbefehl nach dem Versicherungs- und Zahlungsverweigerer. Der gebürtige Kosovare hatte offenbar ein nicht in Deutschland zugelassenes, nicht versichertes Kraftfahrzeug im oberbayerischen Straßenverkehr bewegt, war deshalb vom Traunsteiner Amtsgericht wegen Verstoßes gegen das Ausländerpflichtversicherungsgesetz zu 1.200 Euro Geld- oder 30 Tagen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Vierzig Euro oder einen Tag Haft hatte der Verurteilte anfangs wohl noch bezahlt beziehungsweise verbüßt. Dann aber war er von der Bildfläche verschwunden und der Justiz in der oberbayerischen Kreisstadt 1.160 Euro Geldstrafe und 78,50 Euro Verfahrenskosten schuldig geblieben. Jetzt ist er bei der Bundespolizei im Erdinger Moos bei seiner Ankunft aus Albanien wieder aufgetaucht. Hier hieß es dann: Bezahlen oder Haft.

Der säumige Zahler entschied sich für erstes und zahlte den geforderten Betrag bei den Bundesbeamten ein. So durfte der Mann aus den West Midlands die Wache der Bundespolizei auch schnell wieder verlassen. Sein Flug in die Heimat war da aber bereits weg.

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