Kaum entlassen, schon wieder verhaftet
International gesuchter Exhibitionist festgenommen

12.02.2018 | Stand 20.07.2023, 15:25 Uhr
−Foto: n/a

Bulgare wartet nun auf Auslieferung

FLUGHAFEN Wenn man aus der Haft entlassen wird, sollte man eigentlich für all seine Missetaten gebüßt haben. Doch kaum aus der Haft entlassen, nahmen Bundespolizisten einen polizeibekannten Bulgaren am Sonntagabend, 11. Februar, erneut fest. Die bulgarischen Justizbehörden hatten nach ihrem Landsmann mit internationalem Haftbefehl gesucht. Dieser war erst seit wenigen Tagen online. Seine Freiheit hatte der Mann somit nur wenige Wochen genossen.

Der Wohnsitzlose war Bundesbeamten im Abflugbereich B aufgefallen, weil er über längere Zeit vor der Grenzkontrollstelle herumschlich, sogar den Eindruck vermittelte, als beobachte er das polizeiliche Geschehen. Also kontrollierten und befragten die Beamten den Mann. Der 31-Jährige erklärte, er wolle sich nur ein wenig die Zeit vertreiben, ein Identitätsdokument habe er nicht. Was er aber hatte, war ein Haftentlassungsschein. Diesen nutzten die Grenzpolizisten, um den Bulgaren näher zu überprüfen. Dabei sollten sie herausfinden, dass der Mann offenbar mit den Gesetzen auf Kriegsfuß steht. Er ist nicht nur in Deutschland schon des Öfteren straffällig geworden. Die Behörden in seinem Heimatland suchten nach dem 31-Jährigen sogar mit internationalem Haftbefehl. Die bulgarische Justiz wirft dem Gesuchten exhibitionistische Handlungen vor.

Also nahmen die Bundespolizisten den Gesuchten wieder fest. Heute (12. Februar) führen die Beamten den Festgenommenen dem Haftrichter vor. Von dessen Entscheidung hängt ab, wie schnell der Generalstaatsanwalt in München das Auslieferungsverfahren in Angriff nehmen wird, und die Bulgaren ihren Landsmann in München abholen können.

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