Bob-Cracks bei der Flughafenpolizei
Erst Gold und Bronze, dann Praktikanten

06.05.2019 | Stand 28.07.2023, 18:13 Uhr
−Foto: Foto: Bundespolizei

Alltag bedeutet Spitzensport und Polizei-Ausbildung gleichermaßen

FLUGHAFEN Die Bundespolizistin Lisa Gericke und ihr Kollege Paul Krenz gehören zu den derzeit besten Anschiebern im deutschen Bob-Sport. Lisa hat kaum die Goldmedaille mit dem Team Deutschland II bei der WM im kanadischen Whistler in die Vitrine gesteckt, Paul die Bronzemedaille bei seiner ersten WM-Teilnahme, ebenfalls auf der schnellsten Bob-Bahn der Welt, verdaut, schon hat der Berufsalltag die beiden wieder fest im Griff.

Neben dem täglichen Training konzentrieren sie sich auf ihre Ausbildung bei der Bundespolizei. Zur Zeit absolvieren die beiden zusammen mit weiteren zehn anderen Wintersport-Cracks und Auszubildenden an der Bundespolizeisportschule Bad Endorf ein zweiwöchiges Ausbildungspraktikum bei der Bundespolizei am Flughafen München. In diesem Praktikum erhalten die jungen Frauen und Männer die Möglichkeit, ihr erlerntes theoretisches Wissen in den bundespolizeilichen Aufgabenbereichen „Luftsicherheit“ und „Grenzpolizei“ in der Praxis anzuwenden und zu vertiefen.

Die Bundespolizei am Flughafen München führt jährlich Ausbildungspraktika durch, hat im letzten Jahr weit über 800 Polizeischüler in verschiedenen Praktika betreut. Dass unter den Kollegen Olympiasieger und Weltmeister sind, ist aber auch hier nicht alltäglich.

Die zwölf Polizeischüler, die aktuell ihr theoretisches polizeiliches Wissen im Erdinger Moos in der Praxis umzusetzen lernen, sind als Wintersportler in den verschiedensten Disziplinen weltweit erfolgreich. Die meisten von ihnen haben wie Lisa und Paul bereits auch sportliche Meistertitel und Medaillen im Schrank.

Die jungen Frauen und Männer absolvieren ihre Ausbildung an der Bundespolizeisportschule in Bad Endorf. Die Bundespolizei fördert dort talentierte Wintersportlerinnen und -sportler, indem sie ihnen gleichzeitig professionelle Trainingsmöglichkeiten und Betreuung sowie eine anspruchsvolle Ausbildung für den mittleren Polizeivollzugsdienst bietet.

Im Anschluss an die sportliche Karriere haben die Athleten damit die Möglichkeit, als vollwertig ausgebildete Polizeibeamte nahtlos in andere Aufgabenfelder der Bundespolizei zu wechseln und dort Polizeidienst zu leisten.

Diesen Plan verfolgen auch Lisa und Paul zielgerichtet. Die beiden Kadersportler, die für den Mitteldeutschen SC starten, haben im Gespräch mit dem Leiter der größten Bundespolizeidienststelle Bayerns, Detlef Karioth, schon konkrete Vorstellungen für die wahrscheinlich noch in ferner Zukunft liegende Zeit nach ihrer sportlichen Karriere durchblicken lassen. So kann sich der Leitende Polizeidirektor, zumindest was die gebürtige Münchnerin betrifft, Hoffnung auf prominente Verstärkung seines aktuell über 1.200 Mann starken Teams machen. Der Erfurter Wintersportler will später seine Fähigkeiten aus seiner früheren Kampfsportlaufbahn nutzen und liebäugelt eher mit einer späteren Verwendung als Polizeitrainer oder Personenschützer.

Erding