Taubstumme auf stundenlanger Suche
Drama: Koffer weg, Freundin unauffindbar

22.01.2019 | Stand 01.08.2023, 10:50 Uhr
−Foto: n/a

Bundespolizisten griffen helfend unter die Arme

FLUGHAFEN Ein Amerikaner kam am frühen Montagmorgen, 21. Januar, aus Sibiu und sollte von einer Bekannten im Erdinger Moos in Empfang genommen werden.

Aus irgendwelchen Gründen haben der Mann und seine Abholerin sich aber verpasst. Nach Stunden der gegenseitigen Suche machte sich die Frau wieder auf den Heimweg. Der Mann hatte wohl auf der Suche nach ihr in der Hektik sein Reisegepäck vor einem Café im Terminal 1 vergessen.

Bundespolizisten nahmen sich der herrenlosen Gegenstände an und überprüften sie. Nachdem sie den 47-Jährigen als Besitzer identifiziert hatten, machte dieser den Beamten deutlich, dass er taubstumm sei und seine ebenso taubstumme Abholerin verpasst habe.

Die Beamten nahmen sich der Sache an und konnten die Dame erreichen. Letztendlich konnten die Regensburgerin und der Amerikaner sich am späten Abend auf der Bundespolizei-Wache erleichtert in die Arme schließen.

Der taubstumme Amerikaner hatte via Internet eine ebenso taubstumme Regensburgerin kennengelernt. Irgendwann hatte die Dame ihren neuen Bekannten wohl zu sich in die Oberpfalz eingeladen. Schließlich hatte der 47-Jährige sich auf den Weg gemacht und war nach München geflogen, wo ihn die Bekannte ihn in Empfang nehmen wollte. Doch die beiden verpassten sich. Der Amerikaner suchte zunächst Hilfe bei einem Flughafenmitarbeiter. Dessen Versuche, die Abholerin ausfindig zu machen, waren aber erfolglos. Der gebürtige Rumäne hatte sich dann entschieden, in einem Café im Terminal erst einmal zur Ruhe zu kommen. Hier vergaß der Mann aber dann sein Reisegepäck, als er sich nochmals auf die Suche nach seiner Internet-Freundin machte. Die Frau wiederum hatte sich da bereits wieder auf den Heimweg gemacht.

Das vergessene Gepäck sollte sich später als Glück im Unglück herausstellen. Bundespolizisten waren zum herrenlosen Reisegepäck des Amerikaners. Noch während es die Polizisten überprüften, kam der 47-Jährige zurück und gab sich als Besitzer zu erkennen. Bei der Kontrolle des Mannes wurde schnell klar, dass er taubstumm ist. Dennoch konnte er seine Notlage verdeutlichen.

Die Beamten nahmen sich seiner an und baten ihn auf die Wache. Dort konnten sie Kontakt zu der Regensburgerin herstellen und sie per SMS zurück zum Flughafen lotsen. Am späten Abend wieder angekommen, lief die Frau einer Streife der Bundespolizei in die Arme. Da die Geschichte sich bei den Beamten bereits herumgesprochen hatte, wussten die Polizisten gleich, was zu tun war und brachten die Frau zur Wache. „Die Begrüßung war herzlich“, ließen die anwesenden Bundespolizisten verlauten.

Nachdem die Beamten dann noch die nächste Zugverbindung vom Münchner Airport in die Regierungshauptstadt der Oberpfalz herausgesucht hatten, konnte der Amerikaner seine Bekannte schließlich nach Hause begleiten. (we)

Erding