Gesuchte Reisende gingen ins Netz
Auf dem Weg ins Ausland erst einmal festgenommen

21.02.2018 | Stand 20.07.2023, 17:32 Uhr
−Foto: n/a

Bundespolizisten vollstrecken Haftbefehle

FLUGHAFEN Am Dienstag, 20. Februar, nahmen Bundespolizisten zwei mit Haftbefehl gesuchte Reisende fest. Ein Deutscher und ein Bulgare hatten Gesetzesbestimmungen ebenso wenig ernst genommen wie später die folgenden Richtersprüche, weswegen die Justiz in Bayern und Hamburg die Polizeibehörden mit der Suche nach den beiden beauftragt hatte.

Am Morgen zogen Bundespolizisten einen 25-jährigen Deutschen bei seiner Ausreise nach London aus dem Verkehr. Der Gesuchte war bereits 2016 vom Amtsgericht München wegen Erschleichens von Leistungen zu 1.400 Euro Geldstrafe oder 40 Tagen Ersatzhaft verurteilt worden. Nachdem der gebürtige Afghane wohl anfangs einen Großteil der Strafe verbüßt hatte, blieben irgendwann die Zahlungen an die Gerichtskasse au. Er blieb einen Betrag von 200 Euro schuldig, sodass er von der Staatsanwaltschaft München I vor etwa zwei Wochen zur Festnahme ausgeschrieben worden war. Nun wurde der säumige Zahler jetzt am Münchner Flughafen verhaftet, beglich den ausstehenden Betrag aber gleich umgehend, sodass er seinen Flug noch antreten konnte.

Ein Bulgare lief den Bundesbeamten am Abend bei seiner Ausreise nach Sofia in die Arme. Der 41-Jährige war der Hamburger Justiz nach einer Verurteilung wegen Körperverletzung im Februar 2014 durch das Amtsgericht in Hamburg-Harburg 1.424 Euro Geldstrafe oder ersatzweise 178 Tage Haft schuldig geblieben. Die Staatsanwaltschaft in der Hansestadt hatte den säumigen Zahler ein halbes Jahr nach dem Urteilsspruch mit Vollstreckungshaftbefehl zur Fahndung ausgeschrieben. Diesen Haftbefehl vollstreckten Bundespolizisten am Münchner Airport jetzt. Nachdem der Festgenommene den geforderten Geldbetrag selbst nicht bezahlen konnte, musste ein Bekannter für ihn in die Bresche springen, um den Bulgaren vor dem Gefängnis zu bewahren. Nur die Verfahrenskosten von 75 Euro konnte der Schuldner selbst begleichen. Auch er konnte daraufhin die Wache der Bundespolizei am Flughafen wieder verlassen, nachdem die Beamten der Polizeiinspektion in dem Münchner Nobelstadtteil den Eingang des Geldes bestätigt hatten.

Erding