Automatisches Grenzkontrollsystem lässt Gesuchten auffliegen
Straftäter von Maschine „verhaftet“

26.10.2017 | Stand 31.07.2023, 1:19 Uhr
−Foto: Foto: Bundespolizei

Dumm gelaufen: An den Beamten scheinbar unbemerkt vorbei gekommen, leistet EasyPASS ganze Arbeit bei der Verfolgung eines Straffälligen

FLUGHAFEN MÜNCHEN Damit rechnet man wohl nicht unbedingt. Ein 49-jähriger Deutscher wurde am Mittwoch, 25. Oktober, quasi von einer Maschine verhaftet. Bundespolizisten haben den mit Haftbefehl gesuchten Straftäter festgenommen, nachdem er zur Ausreisekontrolle seines Fluges ins rumänische Hermannstadt das automatische Grenzkontrollsystem EasyPASS der Bundespolizei benutzen wollte. Dabei flog der Augsburger auf, sodass die Bundesbeamten ihn nur noch zur Wache begleiten mussten.

Das Amtsgericht im bayerischen Weißenburg hatte den Mann im März 2016 wegen Körperverletzung zur Zahlung von 1.800 Euro, ersatzweise zu 90 Tagen Gefängnis verurteilt. Einen Teil der verhängten Strafe hatte der Verurteilte zunächst noch bezahlt. Als dann die Zahlungen aber offensichtlich aus- und ein Rest von 1.300 Euro oder 65 Tagen Ersatzhaft übrig blieben, schrieb die Staatsanwaltschaft Ansbach den säumigen Zahler zur Fahndung aus.

Der Gesuchte war dann unterwegs nach Rumänien. Als er zur Ausreisekontrolle Richtung Sibiu eines der automatisierten Grenzkontrollgates nutzte, alarmierte das System die Bundespolizisten über den mit Haftbefehl gesuchten Reisenden. Die Beamten mussten den säumigen Zahler nur noch aus der EasyPASS-Anlage holen und mit zur Wache nehmen. Hier hat der Festgenommene dann den geforderten Betrag plus Verfahrenskosten in Höhe von 523 Euro bezahlt und durfte die Wache anschließend wieder verlassen.

Erding