Abschiebung mit Hindernissen
Marrokaner konnten monatelang wahre Identität verschleiern

29.09.2019 | Stand 31.07.2023, 3:21 Uhr
−Foto: n/a

Die Bundespolizisten haben zuletzt zwei Marokkaner in ihr Heimatland abgeschoben. Die beiden Nordafrikaner versuchten über mehrere Monate hinweg ihre wahre Identität zu verheimlichen. Durch intensive Ermittlungen der Bundespolizeiinspektion Freilassing konnten die Personen identifiziert und nach Marokko ausgeflogen werden.

FREILASSING. Im Juni 2019 kontrollierten Beamte der Bundespolizei am Bahnhof Freilassing zwei männliche Personen, die keine Ausweisdokumente bei sich getragen haben. Sie gaben den Beamten zu verstehen, dass sie aus Algerien stammen und in Deutschland einer Arbeit nachgehen wollten. Da gegen die beiden Männer der Verdacht der unerlaubten Einreise bestand, nahmen sie die Bundespolizisten fest. Die Bundespolizei zeigte die beiden mutmaßlichen Algerier an und führten sie dem zuständigen Ermittlungsrichter vor. Dieser entschied auf Haft zur Sicherung der Abschiebung in ihr Heimatland. Die Bundespolizei lieferte die vermeintlichen Nordafrikaner in ein bayerisches Gefängnis ein und veranlasste über die zuständige Botschaft die Beschaffung der für eine Abschiebung notwendigen Personaldokumente. Da die algerischen Behörden die Staatsangehörigkeit der beiden Festgenommenen anzweifelte, scheiterte der erste Versuch der Abschiebung. Die Bundespolizei veranlasste nun die Passbeschaffung über die tunesische Botschaft. Da auch Tunesien die beiden Personen ablehnte blieb als weitere Möglichkeit der Weg über die marokkanische Botschaft – mit Erfolg. Anfang September 2019 hat die Bundespolizei Freilassing Nachricht erhalten, dass die beiden Männer aus Marokko stammen. Daraufhin konnten die Bundespolizisten die Beschaffung der Identitätsdokumente in die Wege leiten. Nachdem die Ausweise an der Botschaft eintrafen, veranlasste die Bundespolizei die Rückführung der beiden nach Marokko. Neben der Anzeige wegen unerlaubter Einreise, erhielten die Marokkaner eine Einreisesperre von zwei Jahren. Am Donnerstag (19. September) hat die Bundespolizei die zwei Nordafrikaner – nach knapp drei Monaten Haft – über den Flughafen Frankfurt am Main in ihr Heimatland abgeschoben.

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