Prozessauftakt
Leiche der Mutter im Wald verscharrt?: Mordanklage gegen 21-Jährigen

31.10.2018 | Stand 04.08.2023, 1:35 Uhr
−Foto: n/a

Makabere Ironie: Passend zu Halloween startete am 31. Oktober der Prozess gegen einen jungen Mann, dem vorgeworfen wird, seine Mutter auf brutale Art und Weise buchstäblich „unter die Erde“ gebracht zu haben.

TRAUNSTEIN. Was sich anhört, wie eine Szene aus einem grausigen Horror-Film, wurde am Mittwoch, 31. Oktober 2018, einem 21-jährigen Altenmarkter von der Staatsanwaltschaft des Landgerichtes Traunstein vorgeworfen: Er soll seine Mutter zuerst gebissen, dann gewürgt, und letztendlich mit fünf gezielten Hammerschlägen auf den Kopf umgebracht haben.

Diese grauenvolle Tat geschah im September 2017. Erst über einen Monat nach dem Mord fanden spielende Kinder in einem Waldstück im Gemeindegebiet von Schnaitsee eine menschliche Hand, die aus dem Boden ragte. Die Polizeibeamten obduzierten die Frau und identifizierten sie als die 55-jährige Mutter des angeklagten 21-Jährigen. Der junge Bursche wurde noch am nächsten Tag verhaftet.

„Wie kann das ein Bub seiner Mutter antun?“

Am 31. Oktober erschien der junge Mann zum Prozessauftakt in Traunstein und lieferte genau das Gegenteil von dem ab, was man sich unter einem brutalen Mörder vorstellt: jungenhaftes Gesicht, schüchterner Blick, dazu Hoodie und Jeans. Als dann die Anklageschrift mit allen brutalen Details verlesen wurde, ging ein entsetztes Raunen durch die Zuschauerreihen. „Wie kann so ein unschuldig wirkender junger Bub das seiner Mutter nur antun?“, flüsterte eine Frau ihrer Sitznachbarin zu. Der Angeklagte wirkte gefasst, richtete die Augen auf den Boden, rieb sich jedoch nervös die Hände.

Neben dem Tatverdächtigen Sohn der Ermordeten sitzt auch noch sein 20-jähriger Kumpel auf der Anklagebank. Ihm wird vorgeworfen, er habe bei der Verbringung der Leiche und beim Reinigen des Tatortes mitgeholfen. Man hätte die Frau in Plastiksäcke verpackt, diese zugeklebt und gemeinsam in den Kofferraum eines Autos geworfen. Danach sollen die beiden Freunde losgezogen sein, um den Leichnam im Wald zu vergraben.

Nach der Verlesung der Anklage wurde die Anhörung unterbrochen: Die Anwälte der angeklagten Buben forderten für die bevorstehende Äußerung zu Person und Tatvorwurf zum Schutz ihrer jungen Mandanten einen Ausschluss der Pressevertreter und der Zuschauer. Derzeit wird verhandelt, ob die ganze Verhandlung nicht öffentlich fortgesetzt wird. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Berchtesgadener Land