Tragisch
Tod im Steinernen Meer: Urlauberin (59) stürzt 200 Meter in die Tiefe

23.07.2018 | Stand 31.07.2023, 9:05 Uhr
−Foto: n/a

Bergwacht & „Christoph 14“ können Wanderin aus Schleswig Holstein nicht mehr retten –unverletzte Betroffene werden vom Kriseninterventionsdienst (KID) betreut.

SCHÖNAU Am Montagvormittag ist eine 59-jährige Frau aus Schleswig-Holstein beim Abstieg von der Wasseralm über den Röthsteig im Steinernen Meer rund 200 Meter tief über die Felswand tödlich abgestürzt. Die kurz nach 9.15 Uhr alarmierte Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ fanden die Einsatzstelle sehr rasch, flogen sofort von der Röthwiese aus Notarzt und Bergretter am 50-Meter-Tau zum Unfallort, konnten aber nichts mehr für die Verunglückte tun.

Die Frau war als Zweite der sechsköpfigen Wandergruppe im Abstieg in rund 1.200 Metern Höhe kurz stehengeblieben, um sich vermutlich den Schuh zu binden, wobei sie rückwärts zu weit nach hinten trat und vor den Augen ihrer Begleiter abstürzte, die einen Notruf absetzten.

Während des Anflugs von „Christoph 14“ über den Königssee herrschten aufgrund der tiefhängenden Wolken zunächst schwierige Sichtflugbedingungen; ab dem Obersee waren die Wolken dann aber hoch genug, so dass die Retter die Einsatzstelle direkt erreichen konnten. Der Bergretter blieb im Hang bei der tödlich Verunfallten und sicherte sie; „Christoph 14“ brachte den Notarzt wieder per Tau zum Zwischenlandeplatz in der Röthwiese zurück, wohin zwei von der Gruppe unabhängige Melder abgestiegen waren und warteten. Der Pilot holte dann in Schneewinkel beim Tanken zwei weitere Bergretter ab, um die restliche Gruppe aus dem Steig auszufliegen – als der Hubschrauber zurück war, waren die fünf Leute aber bereits bis in den Wald abgestiegen. Die beiden Bergretter gingen ihnen entgegen und begleiteten sie dann zu Fuß nach Salet, wobei sie bereits an der Fischunkelalm am Obersee-Südostufer auf den KID trafen, der unterwegs und anschließend im Berchtesgadener Bergwachthaus die weitere Betreuung übernahm. Die BRK-Wasserwacht hatte mit ihrem Rettungsboot drei Krisenberater über den Königssee gebracht und fuhr die Begleiter und den KID später per Boot zur Seelände zurück.

Die nachgeforderte Besatzung des Münchner Polizeihubschraubers „Edelweiß 1“ setzte einen Beamten der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) der Polizei zur Unfallaufnahme und einen zweiten Bergretter mit der Winde an der Absturzstelle ab. „Edelweiß 1“ nahm die Verstorbene dann per Winde auf und flog sie nach Schneewinkel aus. Die Bergwacht stand mit ihrem Kerosinanhänger bereit, um die Hubschrauber wieder aufzutanken.

Berchtesgadener Land