Der Mann war untergetaucht
Zivile Einsatzgruppe nimmt lang gesuchten Straftäter fest     

06.07.2018 | Stand 04.08.2023, 11:48 Uhr
−Foto: n/a

Seit März 2018 wurde ein 34-jähriger Ebersberger mit zwei Haftbefehlen vom Amtsgericht Rosenheim bzw. der Staatsanwaltschaft München II gesucht.

TRAUNSTEIN Das Gericht in Rosenheim erließ gegen den Ebersberger einen Untersuchungshaftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Mann war untergetaucht, nicht greifbar und flüchtig. Zugrunde lag folgender Sachverhalt: Bereits im Dezember 2016 schlug der 34-Jährige mit einem Bekannten einen anderen jungen Mann in Wasserburg brutal zusammen. Der Wasserburger wurde dabei schwerverletzt und zog sich u.a. Kopfverletzungen durch Fußtritte zu.

Der zweite Haftbefehl der Staatsanwaltschaft München II resultiert aus einer Trunkeheitsfahrt im Jahre 2016 im Bereich Wolfratshausen. Hier wurde der Ebersberger bereits im Dezember 2017 zu einer Freiheitsstrafe in Höhe von sechs Monaten verurteilt, die er nicht antrat.

Seine wechselnden Meldeadressen im Landkreis Rosenheim und Mühldorf erwiesen sich falsch bzw. war der Gesuchte dort nicht oder nicht mehr anzutreffen. Zuletzt hatte der Ebersberger einen angeblichen Wohnsitz in Österreich, der sich ebenfalls als falsch herausstellte.

In enger Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei in Rosenheim wurden von den Beamten der Zivilen Einsatzgruppe Traunstein die Fahndungsmaßnahmen in den letzten Wochen nach dem 34-Jährigen intensiviert und verdichtet. Dies führte am 05.07.18 zum Erfolg und der Mann konnte im südlichen Landkreis Mühldorf von Polizeibeamten der Zivilen Einsatzgruppe Traunstein widerstandslos festgenommen werden.

Der Ebersberger war hier bei seiner Freundin untergetaucht und sich offenbar seiner Sache ziemlich sicher, dort nicht ermittelt werden zu können. Er war bei seiner Freundin nicht angemeldet, dort aber definitv wohnhaft.

Mit einem Bier in der Hand und eine Zigarette rauchend wurde der Mann von den zivilen Polizisten auf der Terrassse überrascht und blitzschnell klickten die Handschellen. Sein Bier- und Zigarettengenuss wurde so aprupt gestoppt. Völlig erstarrt und kreidebleich wurde ihm seine Festnahme erklärt, die er wortlos und nickend zur Kenntnis nahm.

Der Festgenommene kam zunächst in die Arrestzelle einer Polizeiinspektion. In der Zelle klagte der 34-Jährige über Kreislaufprobleme und Angstzustände. Nach Hinzuziehung eines Arztes wurde er noch am Abend in die Inn-Salzach Klinik nach Wasserburg verbracht.

Heute steht trotz alledem seine Vorführung beim Ermittlungsrichter in Rosenheim an. Hier wird dann entschieden, ob er seine Haftstrafe in einer Justizvollzugsanstalt antritt oder wieder in die Inn-Salzach Klinik verbracht wird. Seine Flucht hat auf alle Fälle ein Ende gefunden.

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