Wegen Totschlag gesucht
Mit falschen Dokumenten in die Polizeikontrolle

15.06.2018 | Stand 04.08.2023, 12:08 Uhr
−Foto: n/a

Am Mittwochnachmittag, 15. Juni 2018, kontrollierten Beamte der Polizeiinspektion Fahndung Traunstein einen in Deutschland zugelassenen Pkw, der auf der A8 unterwegs in Richtung München war. Der Beifahrer wies sich mit einem kroatischen Dokument aus - dieses wurde durch die geschulten Augen der Schleierfahnder jedoch sofort als Fälschung erkannt!

TEISENDORF Der „falsche“ Kroate wurde an Ort und Stelle festgenommen und zur weiteren Abklärung auf die Dienststelle verbracht. Damit war der Fall jedoch noch nicht erledigt, denn die Fahnder ließen nicht locker und fanden im Pkw noch zwei weitere Falschdokumente, die ebenfalls auf ihn ausgestellt waren.

Der Grund seine wahre Identität zu verschleiern und sich für 2.000 Euro die falschen Dokumente zu besorgen, blieb nicht lange unentdeckt. Ein Abgleich seiner Fingerabdrücke im Fahndungssystem brachte Licht in den bis zu diesem Zeitpunkt etwas dubiosen Fall. Der „Kroate“, der eigentlich bosnischer Staatsbürger ist, wird durch die Behörden in Bosnien-Herzegowina wegen Totschlags mit internationalem Haftbefehl gesucht!

Nebenbei hätte er aufgrund seiner ungültigen Identitätspapiere auch nicht nach Deutschland einreisen dürfen. Wegen der Falschdokumente sowie der illegalen Einreise nach Deutschland, muss er sich in einem gesonderten Stafverfahren verantworten. Nach Kenntnis der Sachlage, stellte die Staatsanwaltschaft Traunstein deshalb einen Antrag auf Untersuchungshaftbefehl, welcher anschließend durch den Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Laufen erlassen wurde. Auch der internationale Haftbefehl wurde ihm hierbei eröffnet. Über seine Auslieferung nach Bosnien Herzegowina entscheidet nun das Oberlandesgericht München.

Seine Frau, die auf dem Fahrersitz saß, wurde wegen Beihilfe zur illegalen Einreise angezeigt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen, wurde ihr die Weiterfahrt ohne ihren Mann gestattet.

Berchtesgadener Land