Bluttat von Traunreut
Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen mutmaßlichen Doppelmörder

04.05.2018 | Stand 21.07.2023, 6:19 Uhr
−Foto: Foto: FDL

Rund ein halbes Jahr ist es her, dass in der Traunreuter Gaststätte „Hex Hex“ zwei Männer getötet und zwei Frauen schwer verletzt wurden. Jetzt erhob die Staatsanwaltschaft Traunstein Anklage.

TRAUNREUT/TRAUNSTEIN. Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat nun wegen der Tötung zweier Gaststättenbesucher sowie der versuchten Tötung der Gastwirtin und einer weiteren Besucherin Anklage zum Schwurgericht des Landgerichts Traunstein erhoben.

Nach den bisherigen Ermittlungen betrat der Täter am 16. September 2017 kurz vor 22.30 Uhr das Lokal „Hex Hex“ und eröffnete sofort das Feuer aus einer mitgeführten Schusswaffe auf die vier anwesenden Personen. Wir berichteten unter „Amoklauf: Zwei Männer erschossen, zwei Frauen schwer verletzt: Tatverdächtiger in Forensische Klinik eingewiesen.“

Zwei 31-jährige Besucher des Lokals erlitten tödliche Verletzungen. Die Wirtin und deren damals 28-jährige Bekannte wurden durch die Angriffe des Täters schwer verletzt. Bei der Wirtin sind bleibende Verletzungen zu erwarten. Die Staatsanwaltschaft Traunstein hält einen zur Tatzeit 62-jährigen Mann aus Traunreut für dringend tatverdächtig und legt ihm daher Mord in zwei Fällen, versuchten Mord in zwei Fällen sowie gefährliche und schwere Körperverletzung zur Last.

Der weiterhin vorläufig untergebrachte Verdächtige bestätigt, sich früher am Tatabend im Lokal aufgehalten zu haben, bestreitet aber die Begehung der Taten. In der Hauptverhandlung werden daher insbesondere auch seine Beweggründe geklärt werden müssen. Auch die mutmaßliche Tatwaffe konnte sichergestellt werden.

Die Kriminalpolizei Traunstein hat eine Vielzahl von Spuren zusammengetragen, deren Auswertung mehrere Monate in Anspruch nahm. Mitte März wurden die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft vorgelegt. Jetzt konnte die Auswertung dieser Unterlagen durch die Staatsanwaltschaft Traunstein abgeschlossen werden. Wann der Fall vor Gericht geht, ist bislang noch nicht bekannt.

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