In Bachbett gestürzt
Schwerer Skinunfall am Seegatterl

26.03.2018 | Stand 20.07.2023, 12:59 Uhr
−Foto: n/a

Glück für den Mann war, dass der Unfall von der nachfolgenden Skifahrerin beobachtet wurde. Ansonsten wäre er an seiner Liegestelle von der Skiabfahrt aus nicht mehr festzustellen gewesen und wohl noch eine Zeit länger im Wasser liegen geblieben.

REIT IM WINKL Mit einem tragischen Unfall endete ein bereits ereignisreicher und arbeitsamer Tag für die ehrenamtlichen Bergwachtangehörigen der Bereitschaft Reit im Winkl. Am Sonntag den 25.03.2018 war der Rettungsstützpunkt Winklmoos wie am Wochenende üblich mit den Angehörigen der Bergwacht Reit im Winkl besetzt, welche den Rettungsdienst im Pistenskigebiet Winklmoosalm sicherstellen. Nachdem die Bergwachtmänner an diesem Tag bereits zu sechs Einsätzen mit verletzten Personen gerufen wurden, ereignete sich gegen 16:30 Uhr ein weiterer sehr schwerer Unfall auf der Talabfahrt vom Skigebiet nach Seegatterl. Ein 44-jähriger Mann aus dem Landkreis Dachau befuhr hier die Talabfahrt und wurde von einem anderen Skifahrer überholt. Der überholende Skifahrer fuhr dann in so kurzem Abstand vor dem Mann aus dem Landkreis Dachau in dessen Spur, dass dieser ausweichen musste und über die Böschung ca. 5 Meter tief in ein wasserführendes Bachbett fiel. Der überholende Skifahrer entfernte sich und kümmerte sich nicht um den Verunglückten. Im Bachbett blieb der Abgestürzte zunächst bewusstlos liegen. Eine nachfolgende Skifahrerin aus München beobachtete dies, stieg sogleich zu dem Verunfallten ab und leistete Erste Hilfe. Da in diesem Bereich der Skiabfahrt keine Alarmierung der Rettungskräfte mittels Mobiltelefon möglich war, mussten weitere Skifahrer erst zum Parkplatz Seegatterl abfahren, von wo aus sie einen Notruf absetzen konnten.

Hieraufhin rückte die Rettungsmannschaft von der Winklmoos an. Anfänglich galt es den Mann aus dem Wasser in den Uferbereich zu bringen und ihn weiter zu versorgen. Hierzu mussten die Bergwachtmänner im Wasser zu dem Verunfallten und ihn gegen Unterkühlung schützen. Bei seinem Sprung in das Bachbett hatte sich der Mann ein Polytrauma zugezogen. Ein mittels eines österreichischen Rettungshubschraubers zugezogener Notarzt konnte nicht an der Unfallstelle abgesetzt werden und musste erst mit einem Schneefahrzeug zur Unfallstelle gebracht werden. Die Skiabfahrt wurde für die Dauer des Rettungseinsatzes vollständig für die nachfolgenden Skifahrer gesperrt. Nachdem der Verletzte für den Abtransport vorbereitet war, gelang es dem Piloten des Rettungshubschraubers unter schwierigen fliegerischen Bedingungen den Mann mittels eines Bergetaus aus dem Bachbett zu bergen und ihn an einem Zwischenlandeplatz abzusetzen. Von dort wurde er in eine Unfallklinik verbracht.

Da in diesem Fall ein Fremdverschulden als Ursache nicht auszuschließen war, wurde der Unfall durch einen Polizeibergführer der Polizeiinspektion Grassau aufgenommen. Personen die weitere Beobachtungen zum Unfallhergang gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Grassau zu melden.

Glück für den Mann war, dass der Unfall von der nachfolgenden Skifahrerin beobachtet wurde. Ansonsten wäre er an seiner Liegestelle von der Skiabfahrt aus nicht mehr festzustellen gewesen und wohl noch eine Zeit länger im Wasser liegen geblieben.

Berchtesgadener Land