Gefährlich
Bergwacht rettet Wanderer bei starkem Schneefall vom Teisenberg

29.12.2017 | Stand 03.08.2023, 9:56 Uhr
−Foto: Foto: BRK BGL

Bei Dunkelheit und Schneetreiben hatten sich die beiden Freilassinger verirrt: Glücklicherweise fanden sie eine Hütte, von dort konnten sie von den Bergwachtlern gerettet werden.

ANGER/TEISENDORF Einsatzkräfte der Bergwacht Teisendorf-Anger haben am Donnerstagabend, 28. Dezember, bei Dunkelheit und starkem Schneefall zwei verirrte Wanderer vom Teisenberg gerettet. Die beiden Freilassinger wollten um 13 Uhr vom Neuhaus aus auf die Stoißer Alm gehen.

Durch den vielen Schnee gestaltete sich der Auf- und Abstieg langwieriger als gedacht. Als gegen Abend intensive Schneefälle einsetzten und die Sicht schlechter wurde, verirrten sich die Beiden beim Abstieg in der Dunkelheit und konnten gegen 18 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf absetzen, was auf dieser Seite des Bergs wegen des schlechten Handyempfangs nicht immer möglich ist.

„Glücklicherweise gelang es ihnen, bei einer zufällig gefundenen Hütte den Namen abzulesen, und so konnten wir die beiden leicht Unterkühlten rund eine dreiviertel Stunde später mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) und dem bereits mit Schneeketten aufgerüsteten Rettungsfahrzeug finden und abholen und damit aus ihrer misslichen Lage befreien“, freut sich Bereitschaftsleiter Lorenz Aschauer. „Hätten sie die Hütte nicht gefunden, wäre ihre Lage nach einer weiteren halben Stunde durch den einsetzenden Schneesturm und die fehlende Biwak-Ausrüstung durchaus ernst geworden.“

Neben den vielen Einsätzen auf den präparierten Pisten in den heimischen Skigebieten waren die Bergwachten während der vergangenen Tage auch mehrmals im freien Gelände gefordert: Am Mittwoch (27. Dezember) mussten die Berchtesgadener Bergretter und „Christoph 14“ wegen einer schweren Fußverletzung zum Stahlhaus am Torrener Joch fliegen. Unmittelbar darauf ging ein Notruf wegen eines Lawinenabgangs im Bereich der Hohen Rossfelder ein; die Tourengeher-Gruppe hatte gemeldet, dass sie den Abgang beobachtet hatte, aber niemand verschüttet sei. Die Bergretter fuhren dann mit dem ATV zur Priesbergalm und holten dort einen Tourengeher mit Knieverletzung ab. Der Skifahrer hatte die Lawine ausgelöst, wurde dabei verletzt, aber nicht verschüttet. Zur Sicherheit stiegen vier Bergretter noch zur Einsatzstelle auf und suchten den Graben mit Verschütteten- (LVS) und Halbleiter-Suchgerät ab, konnten aber rasch Entwarnung geben.

Am 26. Dezember mussten der Landrettungsdienst des Roten Kreuzes und die Berchtesgadener Bergretter auf eine Forststraße am Hochlenzer ausrücken, wo ein akut intern erkrankter 51-jähriger Einheimischer notärztliche Hilfe brauchte. Die Einsatzkräfte versorgten den Mann und brachten ihn dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall.

Am 17. Dezember gegen 13.40 Uhr ging ein Notruf wegen eines jungen Snowboarders ein, der sich am Predigtstuhl bei der Abfahrt zur Unteren Schlegelalm einen Finger ausgekugelt hatte. Ein Reichenhaller Bergretter, der gerade an der Schlegelmuldenhütte war, fuhr sofort zur Einsatzstelle ab und leistete Erste Hilfe. Die Mannschaft fuhr dann mit der Seilbahn auf den Berg und mit dem Akja zur Unfallstelle ab.

Am 16. Dezember gegen 15.50 Uhr mussten die Berchtesgadener Bergretter zu den Hohen Rossfeldern ausrücken, wo ein unverletzter und erschöpfter Tourengeher die Orientierung auf der Kleinen Reibe verloren hatte. Gegen 17 Uhr trafen die Retter beim Patienten ein und brachten ihn dann sicher ins Tal. Bereits am 8. Dezember gegen 17 Uhr brauchte ein weiterer erschöpfter und verirrter Skitourengeher am Jenner zwischen Stahlhaus und Mitterkaser Hilfe, der im Schneetreiben nicht mehr selbst abfahren oder absteigen konnte. Die Bergretter aus Berchtesgaden rückten mit vier Gruppen aus, um den Bergsteiger zu suchen. Sie lagerten ihn in einem Wärmezelt und brachten ihn dann ins Tal.

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