Echtflugtraining
Grafenauer Bergretter gehen in die Luft

15.10.2018 | Stand 02.08.2023, 17:33 Uhr
−Foto: Foto: Bergwacht Grafenau

In Ernstfall muss alles reibungslos funktionieren, um weder den Verletzten noch die Retter oder die Hubschraubercrew zu gefährden. Aus diesem Grunde führte die Bergwacht Region Bayerwald in der vergangenen Woche am Geißkopf ein Echtflugtraining für die Flugretter der umliegenden Bereitschaften durch.

GRAFENAU Voraussetzung für die Teilnahme war neben der abgeschlossenen Luftretterausbildung der Bergwacht, das jährliche Flugrettungssimulationstraining im Zentrum für Sicherheit und Ausbildung in Bad Tölz absolviert zu haben.

Für die Bergwacht Grafenau waren zwei Plätze vorgesehen und so konnten sich Christian Mies und Peter Mixa am Mittwoch bei strahlendem Sonnenschein weiterbilden.

Am Morgen fand zunächst eine theoretische Einweisung durch das Ausbildungspersonal des ADAC am Hubschrauber Christoph 15 statt. Dieser ist in Straubing stationiert, seit Anfang des Jahres mit einer Winde zur Rettung aus unwegsamem Gelände ausgerüstet und der Heli, mit dem die Grafenauer am häufigsten zusammenarbeiten.

Gegen 10.45 Uhr begann man dann in Dreiergruppen, die aus jeweils zwei Bergrettern und einem Notarzt bestanden, mit der Praxis.

Die zwei Grafenauer wurden zusammen mit „ihrem“ Notarzt Prof. Dr. Matthias Jacob, Landesarzt der Bergwacht Bayern und Chefarzt der Anästhesie der Barmherzigen Brüder in Straubing, zum Einödriegel, einem Gelände vergleichbar mit der Rachel, geflogen.

Zunächst wurden der Notarzt und Peter Mixa zusammen mit dem Notarztrucksack vom Heli aus zum „Verletzen“ abgeseilt, Christian Mies folgte dann mit dem weiteren, erforderlichen Equipment. Die drei hatten eine Oberschenkelfraktur zu versorgen. Nach entsprechender Stabilisierung und Schmerzstillung wurde der „Patient Puppe“ dann in der Vakuummatratze gelagert, damit im Bergesack verstaut und für die Luftrettung vorbereitet. Notarzt und Verletzter wurden als erstes Paar zum Heli aufgewinscht und weggeflogen. Die beiden Bergretter wurden anschließend vom Hubschrauber wieder abgeholt.

In einer weiteren Station wurde der Einsatz des Kong-Sitzes, einem mit einer Windel vergleichbarem Rettungsgerät, das man z.B. zur Bergung aus unzugänglichem Gelände bei weitgehend unverletzten, aber stark erschöpften Personen verwenden kann.

In einer dritten Station wurde die Bergung eines Verletzten aus einer Felswand simuliert.

Der Hubschrauber setzte Notarzt und Bergretter mithilfe der Winde nahe des Unfallortes ab, die Bergwachtler bauten eine entsprechende Sicherung am Standort, seilten als Ersten den Notarzt zum Verletzten ab und folgten dann selbst. Nach der Versorgung wurden die Drei vom Heli mittels Winde wieder an Bord genommen. Ende des sehr realitätsnahen Trainings mit abschließender Besprechung war um 17.00 Uhr.

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