Fulltimejob für die Tierpfleger
Mehrere Husky-Welpen nach illegalem Tiertransport im Tierheim untergebracht

24.02.2018 | Stand 14.09.2023, 11:18 Uhr
Isolde Deiser
−Foto: Foto: Deiser Isolde

Am 8. Februar 2018 bekam Gaby Wunner, die Leiterin des Tierheims Regen einen Anruf von Andreas Brucker vom Deutschen Tierschutzbund, dass an der Grenze in Passau sechs Huskys aus einem illegalen Tiertransport abzuholen sind. Für Gaby Wunner, die auch Vorsitzende des Kreistierschutzvereins Zwiesel - Regen - Viechtach e. V. ist,  war das selbstverständlich, dass sie die sechs kleinen Husky-Welpen holte und im Tierheim unterbrachte. Die etwa sieben Wochen alten Hündchen mussten in die Quarantäne. Sie wurden im Tierheim untersucht, geimpft und gechipt. Da sie Durchfall hatten, brauchten sie Spezialkost und sofortige Medikamente.

REGEN Die sechs kleinen Rabauken waren eine echte Herausforderung im Tierheim. Die Tierpflegerinnen Melanie Weber und Veronika Zacher hatten alle Hände voll zu tun, denn die kleinen Hündchen brauchten viel Pflege. Sie mussten nicht nur das selbst zubereitete Futter bekommen sondern auch laufend medizinische Versorgung. Die zwei Quarantäneboxen mussten stets sauber gehalten werden. In der guten Obhut von Melanie Weber hat jeder der Hunde innerhalb zehn Tagen etwa eineinhalb Kilo zugenommen. Die Hündchen, drei Weibchen und drei Rüden, sind inzwischen rund neun Wochen alt und tollen übermütig mit ihrer Pflegerin durch die Quarantäne, immer noch saugen sie an ihren Fingern, sie vermissen sicher noch die Zitzen ihrer Hundemama. Für die immer lebhafter und größer werdenden Hündchen, von denen jeder schon gut sechs Kilo wiegt, sind die zwei Quarantäneboxen nun zu klein geworden.  Deshalb hat sich Tierheimleiterin Gaby Wunner gekümmert, dass vier der Huskys woanders untergebracht werden konnten. Vom Tierheim  Wunsiedel wurden diese inzwischen abgeholt, wo sie bei genügend Platz weiter in Quarantäne gehalten werden können. Zwei Huskys, ein Rüde und ein Weibchen, verbleiben weiterhin im Tierheim Regen, die aber noch  nicht vermittelt werden können, da sie weiterhin in Quarantäne bleiben müssen.

Eigentlich  war diese quirlige Schar schon ein Fulltimejob für die Tierpfleger, aber es mussten auch alle anderen Tiere versorgt werden. Eine Meisterleistung der Tierheimbelegschaft, denn eine Kollegin fehlt schon seit einiger Zeit wegen eines Unfalls. Da leistet auch Tierheimleiterin Gaby Wunner an vielen Tagen Dienst im Tierheim, um das Wohl der Tiere zu garantieren.

Ganz abgesehen von der Arbeit, die diese Huskys aus dem illegalen Tiertransport zusätzlich verursachten, kostet die Versorgung auch zusätzlich viel Geld, denn die meist kranken Tiere müssen tierärztlich versorgt und die Medikamente und Impfungen bezahlt werden. Viele Tierheime sind wegen dieser illegalen Tiertransporte total überfüllt und finanziell überfordert.

Es sollten daher keine Billigwelpen über Internet oder gar auf Parkplätzen gekauft werden. Jeder der einen solchen Hund bestellt oder kauft, macht sich mitschuldig vor allem aber auch am Leid der Hundemütter, die in Zuchtfabriken dahinvegetieren.

Generell ist der Transport von Hunden über Ländergrenzen hinweg frühesten im Alter von 15 Wochen erlaubt. Die Hunde brauchen eine gültige Tollwutimpfung und der Impfschutz muss vorhanden sein. Die Tiere müssen zudem gechipt sein, über gültige EU-Pässe verfügen und gesund und  transportfähig sein. Auch die Transportbedingungen werden kontrolliert. Da die Tiere meist viele Stunden unterwegs sind brauchen sie genügend Platz, Wasser und Futter. Alle Tiertransporte sind außerdem bei TRACES anzumelden. TRACES (TRAde Control and Expert System) ist das seit 2004 von der EU eingeführte Datenbanksystem, mit dem der gesamte Tierverkehr in der EU, einschließlich Schweiz,  sowie über EU-Grenzen hinweg erfasst wird.

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